Abriss der Residenzpassage in Mainz beginnt nach Fastnacht - 18 Wohnungen im Neubau geplant

Vor dem Abriss herrscht Tristesse in der Residenzpassage. Foto: Sascha Kopp
MAINZ - Die Residenzpassage leert sich: Das Kino ist geschlossen, die meisten Ladenflächen sind verwaist, nur die Bar „Filmriss“ hält noch die Stellung. Das Mainzer Unternehmen Fischer & Co. steht in den Startlöchern, um mit den Arbeiten für den Bau eines neuen Wohn- und Geschäftshauses im Karree zwischen Großer Langgasse und Ludwigsstraße zu starten.
Wann die Abrissarbeiten beginnen, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Denn zunächst müssen die Entwürfe der beiden Büros, die beim Wettbewerb für die beiden Gebäudeseiten das Rennen gemacht hatten, noch aufeinander abgestimmt werden, berichtet Frank Röhr, Prokurist des Bauträgers. Außerdem sind die Gründungsarbeiten wegen der unmittelbar angrenzenden Nachbargebäude nicht einfach. Im Dezember hatte Fischer & Co. den Bauantrag bei der Stadt eingereicht. „Wie müssen natürlich noch auf die Baugenehmigung warten“, so Röhr. Vor Fastnacht sei an einen Beginn der Abrissarbeiten ohnehin nicht zu denken, da der Rosenmontagszug an beiden Seiten des Gebäudekomplexes vorbeiläuft.
"Filmriss" noch geöffnet
Mit langem Vorlauf wurde den Mietern des alten Gebäudekomplexes bis Ende Januar gekündigt. Nur die Bar „Filmriss“ erhält eine für jeweils einen Monat gültige Verlängerung, derzeit bis zum März. „Filmriss“-Inhaber Christian Ehrhardt freut sich darüber, denn so kann seine Bar an Fastnacht noch geöffnet bleiben. Ehrhardt, der in Mannheim eine gleichnamige Bar betreibt, ist derzeit auf der Suche nach neuen Räumen „am liebsten in der Altstadt“. Denn sein Lokal laufe sehr gut, er will daher in Mainz weiterhin präsent sein.
Röhr rechnet mit einer Bauzeit von rund zwei Jahren nach dem Abriss – aber jetzt schon gebe es eine rege Nachfrage nach den Eigentumswohnungen. Noch in diesem Jahr will Fischer & Co. mit der Vermarktung beginnen. Geplant sind 18 Wohnungen in einem fünfgeschossigen Gebäude mit rund 2.900 Quadratmetern an der Großen Langgasse und elf Wohnungen in einem viergeschossigen Haus mit 960 Quadratmetern an der Schillerstraße. Noch sei es zu früh, Quadratmeter-Preise zu nennen. „Es werden in dieser Top-Innenstadtlage aber vermutlich über 5.000 Euro sein.“ Im Erdgeschoss sind Ladenflächen vorgesehen.
Eine zweigeschossige Tiefgarage mit Zufahrt an der Großen Langgasse schafft Platz für 33 Fahrzeuge für die Bewohner und die Läden. Fischer & Co. Investiert über 15 Millionen Euro für das Projekt.
Siegerentwürfe aus Mainz und Kaiserslautern
Wie bereits berichtet, hatte der Architektenwettbewerb, der aufgrund der exponierten Innenstadtlage ausgeschrieben wurde, im vergangenen Sommer ein überraschendes Ergebnis hervorgebracht: Beide Fassadenseiten, die zur Schillerstraße und die zur Großen Langgasse, werden von unterschiedlichen Büros gestaltet. Der Siegerentwurf für die Schillerstraßen-Seite kommt von Faerber Architekten aus Mainz, der erste Preis für die Fassade an der Großen Langgasse geht an das Büro AV1 Architekten aus Kaiserslautern.