52. Johannisnacht: Mainz wird wieder zur Bühne für Gutenberg
Die 52. Johannisnacht startet am Freitag in Mainz: Vier Tage Feiern, acht Bühnen, 16 Fahrgeschäfte und 265 Seiten Sicherheitskonzept warten auf die Besucher.
Von Maike Hessedenz
Stellvertretende Redaktionsleiterin Mainz
Viele bunte Lichter an Karussells, Riesenrad und Buden: So erstrahlt das Rheinufer bei der Johannisnacht in Mainz.
(Foto: Sascha Kopp )
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MAINZ - Mit 51 Jahren zählt man ja gemeinhin zu den „Best Agern“. Das dürfte auch für die Johannisnacht gelten. Ab diesem Freitag, 21. Juni, wird die Innenstadt nämlich wieder für vier Tage zur Feiermeile. Das große Stadtfest zu Ehren Johannes Gutenbergs ist Kult – und diesem Kult will das Fest treu bleiben.
Mit den bewährten Bühnen auf dem Schillerplatz, dem Ballplatz, dem Bischofsplatz, dem Liebfrauenplatz, außerdem der Bühne auf dem Markt im Mainzer Weindorf, auf dem Platz der Vereine auf der Lu und am Rhein am Culinarium gibt’s festliche Beschallung fast nonstop. Auch das KUZ und das Schon Schön sind wieder mit ihrer Bühne auf dem Jockel-Fuchs-Platz vertreten.
Bewährte Veranstaltungen und Aktionen
Das Amt für Öffentlichkeitsarbeit, das die Johannisnacht organisiert, setzt auch 2019 auf bewährte Traditionen – viele davon mit Bezug auf Johannes Gutenberg. Dabei ist ein absoluter Pflichttermin natürlich das Gautschen. Am Samstag, 22. Juni, findet die große feucht-fröhliche Buchdrucker-Taufe auf der Bühne auf dem Liebfrauenplatz statt. Gautschmeister Harro Neuhardt wird die gerade frisch ausgelernten Azubis aus dem grafischen Gewerbe namentlich aufrufen – und dann gibt es für die jungen Damen und Herren kein Entrinnen mehr vor den starken Händen der Packer, die sie in die Gautschbütt mit kaltem Wasser tauchen werden.
Anreise
Die Ludwigsstraße und die Haltestelle Höfchen sind an den Festtagen gesperrt. In unmittelbarer Nähe des Festgeländes befinden sich die ÖPNV-Haltestellen Schillerplatz, Fischtor, Rheingoldhalle/Rathaus, Brückenplatz, Höfchen (Haltebereiche C + D in der Quintinsstraße). An allen vier Tagen gilt bei der Mainzer Mobilität ein Sonderfahrplan. Der Stadtverkehr Mainz fährt Freitag und Samstag rund um die Uhr, Sonntag und Montag jeweils mindestens bis um 1 Uhr nachts. Infos dazu auch über das Servicetelefon 06131-127777.
Für Rheinhessen-Nahe sorgt der Rheinland-Pfalz-Takt im RNN dafür, dass die Züge der Linien S6 nach Worms, RB 31 nach Alzey und RB 33 nach Bad Kreuznach und die regionalen Buslinien 650 nach Stadecken-Elsheim und 660 nach Undenheim am Freitag/Samstag (21./22. Juni) ab Mainz mindestens stündlich bis nach 2 Uhr bzw. Richtung Bad Kreuznach bis 1.38 Uhr sowie Sonntag/Montag (23./24. Juni) bis Mitternacht bzw. bis Bad Kreuznach bis 23.38 Uhr verkehren; Zusatzzüge Freitag-/Samstagnacht um 2.08 Uhr ab Mainz bis Worms + Alzey, um 0.58 Uhr und 1.53 Uhr bis Oppenheim, um 1.38 Uhr bis Bad Kreuznach; um 0.38 Uhr Zug bis Idar-Oberstein; letzter Zug bis Bingen um 1.08 Uhr (RB 33, über Langenlonsheim bis Bad Kreuznach).
Die S8 fährt täglich rund um die Uhr Richtung Frankfurt und Wiesbaden. Auf den Buslinien 650 und 660 werden Freitag- und Samstagnacht zusätzliche Spätfahrten um 2.35 Uhr bis Sprendlingen und Undenheim, Sonntag/Montag mindestens stündlich bis Mitternacht angeboten sowie Verstärkerfahrten nach dem Feuerwerk am Montagabend gegen 23.30 Uhr.
Am Samstag verkehrt die Buslinie 660 zusätzlich um 18.35 Uhr ab Undenheim nach Mainz. Mehr Infos auch beim RNN-Servicetelefon 06132-789622 (Mo-Fr 9-18 Uhr).
Wer mit dem Auto kommt, dem empfiehlt die Stadt die Parkhäuser: In den Häusern der „Parken in Mainz GmbH“ (PMG) gilt der Parkschein ab Ticketdruck 24 Stunden lang im gesamten Stadtliniennetz der Mainzer Mobilität als Fahrschein für bis zu vier Begleitpersonen.
Aber auch viele andere Aktionen haben Gutenberg im Blick: Da ist das Preisquadräteln, ein Würfelspiel der Buchdrucker, mit so genannten Cicerogevierten, der große antiquarische Johannis-Büchermarkt, Druckaktionen auf der Festmeile und im Gutenberg-Museum, und die der öffentlichen Festveranstaltung der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft in Mainz mit der Vergabe der Gutenberg-Stipendien durch die Landeshauptstadt Mainz (Samstag, 22. Juni, 13 Uhr im Gutenberg-Museum).
Eine neue Aktion stehe außerdem an: Unter dem Motto „Gutenberg und ich“ werden Johannes Gutenberg und andere historisch gewandete Mitglieder der Mainzer Bürgerschaft vorwiegend über den Ballplatz flanieren und über Gutenberg informieren. Die Walking-Acts sind am Freitag, 21. Juni, zwischen 14 und 19 Uhr, am Samstag, 22. Juni, zwischen 12 und 16 Uhr, am Sonntag, 23. Juni, zwischen 10 und 15 Uhr und am Montag, 24. Juni, zwischen 12 und 16 Uhr zu erleben. Mit dieser Aktion, die auch in den sozialen Medien unter #gutenbergundich gespielt werden soll, rücke das Gutenberg-Dreigestirn aus Gutenberg-Museum, Internationaler Gutenberg-Gesellschaft und Gutenberg Stiftung den Gründungsgedanken der Mainzer Johannisnacht in den Fokus, so die Stadt.
Auch am Rheinufer wird Johannisnacht gefeiert. Dort findet der Künstlermarkt mit hunderten Ständen voller Kunst, Krempel und Kuriosem statt. Außerdem laden zahlreiche Fahrgeschäfte zum Vergnügen ein. Unter anderem dabei ist der „Gladiator“, der seine Fahrgäste 62 Meter in die Höhe katapultiert, nicht ganz so abenteuerlich kann man vom Riesenrad aus einen Blick aus 45 Metern Höhe auf die feiernde Stadt erhaschen. Geisterbahn, „Break Dance“, eine Familien-Achterbahn, das Nostalgie-Karussell und viele weitere Fahrgeschäfte für Jung und Alt sind dabei.
Und wer sich auch auf dem Volksfest gerne mal was Exklusiveres für den Gaumen gönnt, der findet beim Culinarium am Rheinufer edle Küche. Vier Tage lang wird geschlemmt, gefeiert, zu unzähligen Bands abgerockt. Klar, dass das ein Finale nach Maß verlangt. Was wäre die Johannisnacht ohne das große Abschlussfeuerwerk. Das steigt um 22.30 Uhr am Montagabend am Rheinufer.
Mehrere hunderttausend Menschen sind es Jahr für Jahr, die nach Mainz kommen, um den größten Sohn der Stadt zu feiern; dass das nicht ohne umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen geht, liegt auf der Hand. „Wir haben ein 265 Seiten starkes Sicherheitskonzept für das Fest“, sagt Ralf Peterhanwahr aus der städtischen Pressestelle. Dabei arbeite die Stadt mit einer externen Fachfirma zusammen. Das Konzept sei mit denen für Rosenmontag und den Marathon vergleichbar und werde von Jahr zu Jahr angepasst. Dabei gehe es längst nicht nur um mögliche Anschläge. „Wir brauchen auch klare Vorgaben, wie bei einem Unwetter oder bei Überfüllung zu reagieren ist“, sagt er. Das Gelände sei in 16 Sektoren unterteilt; die Sicherheitsmitarbeiter seien per Funk miteinander verbunden, sodass schnell reagiert werden könne. Wenn das Gelände aus welchem Grund auch immer geräumt werden müsse, werde es Ansagen von den Bühnen geben, durch die die Besucher gelenkt werden sollen.
Sperrungen und Verkehrsführung
Große Langgasse: Wie in den Vorjahren wird die Querung Weißliliengasse/ Ludwigsstraße/ Große Langgasse während der Hauptzeiten der Mainzer Johannisnacht für jeglichen Kraftfahrzeugverkehr gesperrt sein: am Freitag und Montag von 13. 45 Uhr bis um 6 Uhr am nächsten Morgen, außerdem von Samstag, 13.45 Uhr bis Montag, 24. Juni, 6 Uhr. Die Große Langgasse wird daher an der Johannisnacht zwischen Welschnonnengasse und Große Bleiche von Freitag, 21. Juni bis einschließlich Montag, 24. Juni zweispurig befahrbar sein, sodass die Parkhäuser und Privathäuser erreicht werden können.
Die Theodor-Heuss-Brücke wird am Montag, 24. Juni, von 22 Uhr bis 23 Uhr für den Verkehr (auch ÖPNV) gesperrt. Fußgänger können das Feuerwerk von der Brücke aus genießen.