3000 neue Wohnungen für Mainz: Auf ehemaligem IBM-Gelände entstehen mehr als 2000 Einheiten
Von Michael Erfurth
Lokalredakteur Mainz
Das Heiligkreuz-Viertel ist das größte Neubauprojekt in Mainz. Auf dem mehr als 30 Hektar großen Areal sollen künftig 4000 bis 4500 Menschen wohnen. Archivgrafik: Stadt Mainz
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MAINZ - Im Jahr 2019 werden die ersten Bewohner im neuen Wohngebiet Heiligkreuz-Viertel einziehen können. Diese Prognose gab Oberbürgermeister Michael Ebling eine halbe Stunde vor der Stadtratssitzung am Mittwoch. Ebling und Grosse stellten auf einer Pressekonferenz den Sachstand in den Planungsverfahren für zwei Neubaugebiete vor, denen der Stadtrat wenig später zustimmte.
Ebling sprach von einem "großen Schritt nach vorn" beim drängendsten Problem, dem sich die Stadt stelle: der Schaffung von Wohnraum - auch für den kleineren Geldbeutel. Um rund 3000 Wohnungen ging es in den Beschlussvorlagen des Stadtrates. 25 Prozent davon sollen sozial gefördert werden. Damit wolle die Stadt auch den Trend umkehren, wonach die Zahl der Sozialwohnungen in den vergangenen Jahren rapide abgenommen hat. Seit dem Jahr 2009, als es noch rund 7200 Sozialwohnungen gegeben hat, sind über 1300 Wohnungen aus der Preisbindung gefallen.
Das größte Neubauprojekt ist das Heiligkreuz-Viertel auf dem ehemaligen IBM-Gelände in Weisenau. Auf dem mehr als 30 Hektar großen Areal will die Stadt ein "durchmischtes Stadtquartier mit etwas mehr als 2000 Wohneinheiten unterschiedlichster Wohnformen" auf den Weg bringen. "Je nach Größe der Wohnungen können im Heiligkreuz-Viertel 4000 bis 4500 Menschen wohnen. Das Heiligkreuz-Viertel hat von der Größe und zukünftigen Einwohnerzahl die Dimension eines Stadtteils", so Ebling und Grosse. Der Stadtrat hat dazu den Bebauungsplan, den Erschließungsvertrag und den städtebaulichen Vertrag bei Enthaltung der CDU, die sich an der dichten Bebauung stößt, verabschiedet. Das heißt: Baugenehmigungen können jetzt laut Ebling schnell erteilt werden.
Los geht es dabei an der Hechtsheimer Straße, wo gegenüber des Netto-Marktes an der Zufahrt zum Ex-IBM-Gelände ein Nahversorgungszentrum mit einem Tegut-Lebensmittelmarkt und einem Rossmann-Drogeriemarkt sowie eine Kita entstehen sollen. Der Investor stehe in den Startlöchern, in diesem Bereich werde es 2019 auch die ersten bezugsfertigen Wohnungen geben.
Mit der Freigabe der GFZ-Kaserne durch die Bundeswehr rechnet die Stadt im Jahr 2019. Hier könnten laut Grosse rund 500 Wohnungen in drei- bis fünfgeschossigen Gebäuden geschaffen werden. Um dann ohne Zeitverzögerung mit der Entwicklung als Wohnquartier beginnen zu können, soll bereits jetzt mit dem Planungsverfahren begonnen werden. Dazu werde derzeit der aus dem Jahr 2003 stammende Rahmenplan fortgeschrieben, so Grosse. Nach dem Beschluss des Rahmenplanentwurfs im Stadtrat werde nach der Sommerpause die Bürgerbeteiligung durchgeführt und der Entwurf der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Rahmenplan soll Grundlage für einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb sein, der im Jahr 2018 durchgeführt werden soll. Darauf aufbauend werde das Baurecht für das neue Wohnquartier im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens geschaffen.
Ein weiteres wichtiges Projekt sei der Bebauungsplan "Wohnquartier Hechtsheimer Höhe". Östlich der Frankenhöhe sollen auf einer Fläche von rund 17 Hektar in erster Linie Ein- und Zweifamilienhäuser mit rund 400 Wohnungen geschaffen werden, berichtet Grosse. Hierzu wurde Mitte Mai ein städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb abgeschlossen. Der Sieger-Entwurf werde aktuell innerhalb der Verwaltung koordiniert und überarbeitet, um dann auf dieser Grundlage in das Bebauungsplanverfahren einsteigen zu können.