1.500 Menschen demonstrieren gegen AfD-Veranstaltung in Mainz
Massive, aber friedliche Proteste begleiten die AfD-Veranstaltung mit Parteichef Alexander Gauland im Kurfürstlichen Schloss in Mainz. 1.500 Demonstranten zählte die Polizei.
Von Michael Bermeitinger
Lokalredakteur Mainz
Protest gegen den Auftritt von AfD-Politiker Gauland am Mainzer Schloss. Bild: Harald Kaster
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MAINZ - Schon am Samstagnachmittag hatten die Proteste gegen den Mainzer Auftritt von AfD-Parteichef Alexander Gauland im Kurfürstlichen Schloss mit einer Kundgebung vor dem Hauptbahnhof begonnen, seit circa 17.45 Uhr sind die AfD-Gegner am Schloss. Die Polizei spricht von 1.500 Teilnehmern, das wären doppelt so viele wie angekündigt worden waren.
Vom Bahnhof steuerte der Protestzug den Gartenfeldplatz für eine erneute Kundgebung an, dann ging es via Hindenburg- und Bauhofstraße zur Abschlusskundgebung auf dem Helmut-Kohl-Platz.
Unterdessen versammelten sich weitere Demonstranten im Schlossgraben, der sich nach Eintreffen des Demozuges rasch füllte. Rund hundert Meter betrug der Sicherheitsabstand zu den eintreffenden AfD-Anhängern, die den Haupteingang an der Peter-Altmeier-Allee nutzten. Jedem Besucher der Gauland-Veranstaltung scholl ein wütendes Pfeifkonzert entgegen, begleitet von lautstarken Sprechchören: „Ganz Mainz hasst die AfD“, „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“ „AfD, Du Scheißverein - Gauland muss in Altersheim“...
Gauland selbst nutzte nicht den Haupteingang, sondern kam durch einen Hintereingang ins Schloss.
Der lautstarke Protest setzte die Reihe der zahlreichen Aktionen fort, die es gerade in den letzten Monaten in Mainz gegen rechtsextreme Veranstaltungen gegeben hat. Dass er am Samstag ganz besonders stark ausfiel, lag an Alexander Gauland. Er hatte jüngst die Nazi-Verbrechen von 1933 bis 1945 als „Vogelschiss“ bezeichnet - und nun spricht er in Mainz ausgerechnet am 1. September. Jenem Tag, an dem vor 79 Jahren der 2. Weltkrieg begonnen hatte, an dessen Ende die Stadt in Trümmern lag und tausende Mainzer ermordet oder gefallen waren.
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