Der Ortsbeirat findet, dass die Anlage in einem sanierungsbedürftigen Zustand ist. Die Stadt ist jedoch anderer Meinung.
MARIENBORN. Sind die Treppenaufgänge vor der katholischen Kirche St. Stephan in einem sanierungsbedürftigen Zustand? Ja, meint die ÖDP-Fraktion im Marienborner Ortsbeirat und hat daher bei der Stadt offiziell angefragt, ob ihr der Zustand bekannt und in welchem Umfang eine Sanierung erforderlich sei, wie hoch die Kosten dafür seien und ob es bereits Gespräche mit der Kirche gegeben habe, um eine Sanierung auf den Weg zu bringen. Nein, heißt es hingegen von der Stadt. Die Treppenanlage werde „in regelmäßigen Abständen begangen, verkehrsgefährdende Schäden“ seien nicht festgestellt worden, so die Antwort von Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne). Sie verweist zudem darauf, dass die Treppenanlage sich nur zu circa 30 Prozent im Besitz der Stadt und zum größten Teil in dem der katholischen Kirche befinde.
„Eine Frechheit“ findet die Antwort Ortsvorsteher Dr. Claudius Moseler (ÖDP). „Zum einen sind unsere Fragen nicht alle beantwortet worden, zum anderen müsste man nachfragen, inwieweit dort baulich an sich DIN-Normen eingehalten worden sind.“ Die Antwort könne man „so nicht stehen lassen“. Aber auch die Anfragen bei der Kirche hätten bislang nicht gefruchtet. Nur die vage Information, dass überlegt werde, etwas zu machen, habe er von dort erhalten. „Es soll sich dort keiner den Hals brechen“, betont Moseler.
Als „unverschämt“ empfindet die Antwort auch Christiane Gerhardt (SPD). „Auch wenn sie nur 30 Prozent zahlen müssten, ist es die Pflicht und Schuldigkeit dem Bürger gegenüber, dafür zu sorgen, dass da keine Gefahr für Leib und Leben besteht.“ Sie wolle sich nicht vorstellen, dass dort alte Menschen deswegen umknicken. Der Ortsvorsteher berichtete zudem, er wisse, dass dort jemand gestürzt sei, weil dort eine Laterne kaputt gewesen sei – dabei habe der Ortsbeirat die Laterne „mehrfach gemeldet“.