Stephan Hinz (CDU) gewinnt Bürgermeisterwahl in Budenheim
Freudentränen kullern in Familie und Freundeskreis des CDU-Kandidaten Stephan Hinz, als Amtsinhaber Rainer Becker (CDU) das vorläufige Ergebnis bekannt gibt. Mehr als 50 Prozent der Stimmen in allen drei Wahlbezirken, 37 Punkte Abstand zu seinem aktuellen Beigeordneten-Kollegen Ralph Reiner Steffens (FDP) auf Rang zwei. Damit ist Hinz neuer Bürgermeister von Budenheim.
Von Torben Schröder
Stephan Hinz (CDU) hat bei der Bürgermeisterwahl in Budenheim die Nase vorn. Foto: hbz/ Michael Bahr
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BUDENHEIM - Eine Stichwahl wird es geben - darin waren sich alle vier Bewerber um den Posten des hauptamtlichen Bürgermeisters in Budenheim im Plausch vor dem AZ-Wahlforum am Dienstag einig. Es sollte anders kommen. Freudentränen kullern in Familie und Freundeskreis des CDU-Kandidaten Stephan Hinz, als Amtsinhaber Rainer Becker (CDU) das vorläufige Ergebnis bekannt gibt. Mehr als 50 Prozent der Stimmen in allen drei Wahlbezirken, 37 Punkte Abstand zu seinem aktuellen Beigeordneten-Kollegen Ralph Reiner Steffens (FDP) auf Rang zwei. „Mein lieber Schwan“, ruft SPD-Bewerber Heinz-Gerd Benning bei der Gratulation, „das würde ich mir einrahmen lassen.“
Eigentlich ist Fastenzeit. Doch am Wahlabend war eine Pause unausweichlich. Im Vereinsheim der DJK Sportfreunde Budenheim sollte der Erfolg im ersten Wahlgang begossen werden. Einen herzlichen Dank „für den super fairen Wahlkampf“ adressierte Hinz an seine drei Mitbewerber, „darauf kann Budenheim stolz sein“. Zufrieden gab sich auch der Zweitplatzierte. „Ich freue mich über das Ergebnis und nehme es mit in die kommunale Arbeit“, sagt Steffens, der bei der Kommunalwahl 2019 „auf jeden Fall“ wieder antreten will.
Amtsübergabe Schritt für Schritt
Für Rainer Becker gilt das nicht. Ende August wird seine kommunalpolitische Laufbahn vorbei sein. „Ich halte nichts davon, dass ehemalige Bürgermeister ihrem Nachfolger auf dem Schoß sitzen“, sagt der Christdemokrat - und hat doch einen Eintrag ins Stammbuch parat: „Wichtige Entscheidungen werden bei uns schnell und im Konsens getroffen, das ist ein Aushängeschild Budenheims. Und es erleichtert die Arbeit der Verwaltung ungemein.“ Die kennt Hinz in seiner Funktion als Beigeordneter bereits. Die Amtsübergabe unter Parteikollegen soll bis Anfang September Schritt für Schritt erfolgen. „Mit meinem Arbeitgeber ist alles schon abgesprochen“, berichtet Hinz. Doch zunächst müsse er nach dem zeitintensiven Wahlkampf bei seiner Familie einiges gut machen.
Ergebnis
Vorläufiges Endergebnis der Bürgermeisterwahl in Budenheim, Wahlbeteiligung 47,4 Prozent; Stephan Hinz (CDU) 54,45 Prozent, Heinz-Gerd Benning (SPD) 16,95 Prozent; Ralph Rainer Steffens (FDP) 17,08 Prozent; Peter Axt (parteiunabhängig) 11,51 Prozent. Damit mit Hinz im ersten Wahlgang gewählt.
So gelöst Hinz nach der Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses wirkt, so angespannt war er 60 Minuten zuvor. „Der Tag zieht sich wie Kaugummi“, befand er. Wahlweise „unaufgeregt“ oder „entspannt“ seien seine drei Mitbewerber den Wahltag angegangen. 300 Stimmen hatte sich der parteiunabhängige Kandidat Peter Axt zum Ziel gesetzt - und übererfüllt. Eine kommunalpolitische Zukunft sieht er für sich aber nicht. Für ein Ratsmandat fehle arbeitsbedingt die Zeit, bei der nächsten Bürgermeisterwahl in acht Jahren sei er zu alt. Mehr Transparenz, die Jugend stärker für die Kommunalpolitik begeistern, diejenigen, die voll im Berufsleben stehen, politisch integrieren - einstweilen bleibt ihm die Hoffnung, dass andere seine Wunschvorstellungen aufgreifen.
„Favorit ist eindeutig der Herr Hinz“, hatte Benning am Rande der Auszählungen prognostiziert. Als „sehr aufschlussreich“ habe sich das AZ-Wahlforum erwiesen: „Wenn ihr es nicht gemacht hättet, hätten wir es gemacht.“ Als „eine tolle Zeit, die unheimlich viel Spaß gemacht hat“, hat Steffens den Wahlkampf erlebt. „Chapeau“, zieht er vor dem Ergebnis seines Beigeordneten-Kollegen den Hut, als dieser gerade von Landrätin Dorothea Schäfer geherzt wird, „ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“