Theodor-Heuss-Brücke: Auf frischen Spuren nach Mainz - Sanierung im Zeitplan
Trotz der unsicheren Witterungsbedingungen der vergangenen Tage hat das Tiefbau- und Vermessungsamt sein planerisches Soll erfüllt: Am Sonntag wurde auf den beiden nach Mainz führenden Spuren eine neue Fahrbahndecke auf der Theodor-Heuss-Brücke aufgebracht.
Von Norbert Fluhr
Neue Fahrbahndecke: Die beiden nach Mainz führenden Spuren der Theodor-Heuss-Brücke haben einen frischen Belag. Foto: hbz/Jörg Henkel
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MAINZ KASTEL - Trotz der unsicheren Witterungsbedingungen der vergangenen Tage hat das Tiefbau- und Vermessungsamt sein planerisches Soll erfüllt: Am Sonntag wurde auf den beiden nach Mainz führenden Spuren eine neue Fahrbahndecke auf der Theodor-Heuss-Brücke aufgebracht. Am Montag sind noch Restarbeiten zu machen, weshalb nochmal die derzeit eingerichtete jeweils einspurige Verkehrsführung gilt.
Jürgen Knape vom Tiefbauamt wies im Gespräch mit dieser Zeitung darauf hin, dass die hessische Landeshauptstadt bei der erforderlichen Sanierung ein bereits vor drei Jahren bewährtes Konzept verfolgt habe, als die Spuren in Richtung Kastel erneuert werden mussten. Zur Vorbereitung wurde am Sonntag von 3 Uhr bis 24 Uhr die Strecke für den Individualverkehr in beide Richtungen gesperrt.
Auswärtige auf die richtige Spur gebracht
Zur Verkehrsüberwachung war der Einsatz der Ordnungshüter am Kasteler Brückenkopf erforderlich. Die "Nachtschicht" übernahm die Landespolizei, die ab 6 Uhr von der Kommunalen Verkehrspolizei abgelöst wurde. In den Mittagsstunden trat die Stadtpolizei in Aktion, um überwiegend auswärtige Autofahrer auf die "richtige Spur" zu bringen. Trotz aufgestellter Umleitungsschilder kam es im Kreisel immer wieder zu auffälligen Verhaltensweisen: Autofahrer wollten immer wieder auf die Busspur ausweichen, um die Heuss-Brücke zu queren.
Von der Sperrung nicht betroffen waren die Linienbusse mit einer Ampelregelung und Taxen sowie Rettungsfahrzeuge. Nicht immer einsichtig zeigten sich Radfahrer, die sich an dem Kontrollpunkt durchmogeln wollten, um über die Brücke zu fahren. Im Gegensatz zu den Fußgängern, denen der Gehweg durchgängig zur Verfügung stand, waren die Radler gehalten, vom Drahtesel abzusteigen und zu schieben. Eine Regelung, die streng genommen auch von den Mopedfahrern hätte beachtet werden müssen.
Fräsarbeiten waren in den Morgenstunden
Umfangreiche Fräsarbeiten waren in den Morgenstunden zu bewerkstelligen, um im Laufe des Tages die 500 Meter lange und fast sechs Meter breite Strecke mit Gussasphalt zu füllen. Die 220 Grad heiße Masse ergoss sich im zweiminütigen Takt in die vier Zentimeter tiefe Senke. Insgesamt flossen 120 Kubikmeter aus den Tanks der sieben im Dauereinsatz befindlichen Guss-Asphalt-Fahrzeuge in die aufbereiteten Sanierungsflächen.
Probleme gab es von der Mainzer Seite, als Autofahrer sich an den "heißen Kochern" vorbeischlängeln wollten und die Arbeiten behinderten. Tobias Steinbach, Bauleiter der Wiesbadener Firma Wiedemann, musste immer wieder via Handy die Mainzer Polizei informieren, um die mobilen Störenfriede von ihren "Überquerungsversuchen" abzuhalten. Wiedemann gehört zu dem Subunternehmen des Generalunternehmers Wilhelm Schütz, der als Auftragnehmer die Gesamtverantwortung für das Sanierungsprojekt trägt.
Auf der Theodor-Heuss-Brücke waren elf Sattelzüge und zwei sogenannte Tandemzüge nebst Kehrwagen und Radladern im Einsatz. Zuvor mussten der überbordende Splitt entfernt und die Fläche abgekehrt werden. Danach war das Schneiden und Vergießen der Fugen erforderlich, erläuterte Knape. Anschließend mussten die Baustellen-Markierung entfernt und die gestrichelte Fahrbahnmarkierung aufgetragen werden. Benötigt wurde eine dritte Fahrspur, da die Straßenbaumaschinen breiter als die beiden Fahrspuren sind. Die sonntäglichen Arbeiten weckten das Interesse vieler Kasteler. Positive Reaktionen gab es, weil die Sanierungsmaßnahmen punktgenau zum Ende der Sommerferien realisiert wurden.
In der Nacht zum Dienstag werden dann alle Fahrspuren und der neue Geh- und Radweg für den Verkehr freigegeben.