KASTEL/KOSTHEIM - Vier Stellen, viele Gelegenheiten: Auf einem Dialog-Mobil sind Mitarbeiter des Stadtplanungsamts am Mittwoch unterwegs, um die Stimmung der Bevölkerung aufzunehmen. Was brauchen wir, damit Arbeiten in der Stadt attraktiv bleibt? Auf welche Weise möchten wir uns in Zukunft fortbewegen? Wie wollen wir in Zukunft wohnen und leben? Das sind Schlüsselfragen im Projekt „Wiesbadener Stadtentwicklungskonzept 2030“, das mit Bürgerbeteiligung unterlegt wird. Das Dialog-Mobil baut auf einem für viele ungewöhnlichen Verkehrsmittel auf. Es ist ein Lastenfahrrad mit einer Kiste, in der alle Informationen über Stadtentwicklung bereitgehalten werden. Von 12.30 bis 13.30 Uhr wird das Dialog-Mobil am Kasteler Museumsufer vor der Reduit, am Bahnhof sowie in Kostheim an der Ortsverwaltung und vor dem Bürgerhaus in der Winterstraße anzutreffen sein.
Erfahren, was die Bürger bewegt
Es gehe nicht um das Präsentieren von Projekten, sondern um zu erfahren, was die Bürger bewegt, sagten Mitarbeiter, die heute zu dritt im tiefen Süden unterwegs sind. Die Diskussionsfreude im Internet scheint enorm. Bezahlbarer Wohnraum, eine grüne Stadt, eine überholte Verkehrspolitik in dem von Autos dominierten Kastel rund um den Hochkreisel, es gibt viele Ansatzpunkte. Der Straßenverkehr spiele dabei eine große Rolle. Auch das Wohnen, es gebe keinen bezahlbaren Wohnraum. „Zu teuer, zu wenig im Angebot“, das sind die Attribute, mit denen Diskutanten das Thema im Internet versahen. „Gerade auf stadteigenen Flächen, wie auf dem Konversionsgelände in Kastel hat die Stadt die Möglichkeit, zeitnah Wohnraum für möglichst viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Niemand sollte sich ausgegrenzt fühlen, schreibt ein Diskutant. Auf der Straße am Dialog-Mobil sei die Resonanz durchwachsen. Das hänge mit den Tageszeiten, den Örtlichkeiten und dem Wetter zusammen. In Bierstadt sowie in der Innenstadt habe das Dialog-Mobil schon Zwischenstation gemacht. Den stärksten Zustrom habe es an Bushaltestellen gegeben, speziell an der auf dem Dernschen Gelände, wo die meisten Busfahrgäste, die ausgestiegen seien, etwas zu sagen hatten. Mit einem Lastenfahrrad unterwegs zu sein, das sei schon eine Erfahrung wert. Es gehe viel einfacher, als es den Anschein habe, mit dem großen Gewicht hinter der Vorderachse. „Man muss treten, doch es ist machbar. Ich bin erstaunt, wie leicht das geht“, sagte einer der drei Mitarbeiter des Stadtentwicklungsdezernats, die für „Wisek 2030“ werben. Das ist das Kürzel für ein Programm, das die Stadt vor zwei Jahren mit Bürgerbeteiligung in Gang brachte, um ihren Beschlüssen mehr Legitimation zu geben. Am Freitag, 10. März, ist von 17.30 bis 21 Uhr eine Bürgerwerkstatt im Roncalli-Haus, Friedrichstraße 26, vorgesehen.