Katholiken in AKK: Viele Gläubige freuen sich über die Ernennung von Peter Kohlgraf zum Bischof von Mainz
Von Wolfgang Wenzel
Lokalredakteur Wiesbaden
Ein Schild an der Autobahn zeigt an, dass Kastel und Kostheim kirchenrechtlich zum Bistum Mainz gehören. Foto: hbz/Jörg Henkel
( Foto: hbz/Jörg Henkel)
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KASTEL / KOSTHEIM / AMÖNEBURG - Mit Freude haben viele Katholiken die Berufung von Exzellenz Peter Kohlgraf zum Bischof von Mainz vernommen. „Ich erwarte, dass er das Bistum in eine gute Zukunft führt und die Menschen für den Glauben begeistern kann“, sagte Monika Marchlewitz vom Pfarrgemeinderat der Rochusgemeinde.
Dort hatte Gemeindepfarrer Jörg Swiatek in der Osternacht beim Gottesdienst in der Sankt-Georgs-Kirche den Wunsch betont, bald wieder einen Bischof zu bekommen. Am Montag war es so weit. Auch in Kostheim läuteten die Glocken. Viele, die den Klang hörten, gewannen den Eindruck, dass es nicht nur das Mittagsgeläut um 12 Uhr war, sondern eines zu Ehren des neuen Bischofs. „Es war ein toller Moment“, hieß es im Pfarrbüro von Maria Hilf.
Das sei „prima“ gewesen, sagte der Vorsitzende des Kasteler Krankenhausvereins, Eberhard Fassbender, der die Nachricht im Radio vernommen hatte. Ihm habe der neue Bischof bei der Vorstellung der Kandidaten persönlich am besten gefallen. So, wie er mit den Menschen reden und auf sie zugehen wolle, ohne sich zu verbiegen, das habe ihn tief beeindruckt. Peter Kohlgraf stehe für eine Kontinuität, die sein Vorgänger Karl Kardinal Lehmann begründet habe. Der neue Bischof komme aus der Mitte des Bistums. Bestimmt werde er alles, was er in den Gemeinden mitbekommen habe, in die Ausübung seines Amts einbringen. Wie sein Vorgänger sei auch Kohlgraf Hochschulprofessor gewesen: „Es passt eben vieles zueinander“, sagte Fassbender zur Personalentscheidung von Papst Franziskus. Der neue Berufene sei kein Übergangskandidat, sondern ein Bischof für die nächsten 30 Jahre.
Diese Ansicht teilte Monika Marchlewitz von der Rochusgemeinde mit Blick auf das Geburtsjahr 1967 des geistlichen Oberhaupts. Für einen Bischof sei 50 ein gutes Alter. Das geistliche Amt an der Spitze des Bistums Mainz habe viele Facetten, es gehe nicht nur um Seelsorge, sondern auch um die Leitung der Kirchenverwaltung.
Verantwortungsvolle Aufgabe für jungen Bischof
Das sei eine verantwortungsvolle Aufgabe für einen jungen Bischof wie Peter Kohlgraf, der ein von Offenheit bestimmtes Bistum leiten werde. Viele Grundlinien seien in der Ära seines Vorgängers geprägt worden, auch die der ökumenischen Zusammenarbeit der christlichen Kirchen. „Ich bin gespannt, was kommt“, sagte die gewählte Gemeindevertreterin.
Vielleicht sei Kohlgraf mit den Eigenheiten der Kirchengemeinden vertrauer, als es mancher ahne. Möglicherweise habe er geahnt, dass er zum Bischof berufen werden solle und sich Wissen besorgt. Auf jeden Fall wünsche es sich die Gemeinde, dass der „Neue“ bei seinen Visitationen auch Sankt Rochus einen Besuch abstatte. Die Rochus-Pfarrei mit ihren beiden Gotteshäusern in Kastel und Amöneburg sowie dem Gemeindezentrum Sankt Elisabeth zählt rund 5000 Angehörige. In den beiden zur Pfarrgruppe Kostheim vereinigten Kirchengemeinden Sankt Kilian und Maria Hilf sind es fast 6000.
Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Pfarrgruppe, Johannes Weißenberger, attestierte dem neuen Würdenträger ein großes Potenzial, ein guter Bischof zu werden. Als Hochschullehrer kenne er Mainz und die Mainzer. Zu wünschen wäre, dass der Bischof auf die Menschen zugehe und gemeinsam mit den Mitarbeitern sowie den Ehrenamtlichen nach Wegen sucht, wie es im Bistum weitergehen könnte. „Die großen Linien liegen fest, doch es gibt Nuancen, auf die ein Bischof Einfluss nehmen kann“, sagte Weissenberger.
Eines der beherrschenden Themen sei der Priestermangel, dem nicht mit einer Zusammenlegung von Pfarreien zu einer Großpfarrei begegnet werden solle, wie dies in Nachbarbistümern geschehen sei. Eine Visite des Bischofs in Kostheim? „Ich würde ihn herzlich willkommen heißen“, sagte der Vorsitzende des Pfarrgemeinderats.