Zukünftig vierspurig: Der Ausbau der Boelckestraße ist in trockenen Tüchern. Die Bauarbeiten werden vermutlich über drei Jahre andauern und in 15 Abschnitten ablaufen.
Von Nele Leubner
Redakteurin Politik
Die Boelckestraße ist schon lange an ihrer Auslastungsgrenze angekommen.
(Archivfoto: hbz/Jörg Henkel)
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KASTEL - „Längst überfällig“ nennt der AKK-Stadtrat Rainer Schuster (SPD) das am Donnerstag vorgestellte Bauvorhaben: Die Boelckestraße wird vierspurig. „Gefühlt seit Jahrzehnten beschäftigt uns dieses Thema“, bestätigt auch Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne). Die Vorbereitungen für die Ausschreibungen laufen bereits, Anfang 2020 sollen die Aufträge für das Bauvorhaben vergeben werden – und Baubeginn soll dann noch im ersten Halbjahr nächsten Jahres sein. Fertig soll das Großprojekt nach knapp drei Jahren, Mitte 2023, sein.
Die insgesamt 1,5 Kilometer lange Strecke zwischen Otto-Suhr-Ring und A671 wird in 15 verschiedenen Bauabschnitten bearbeitet. Währenddessen wird jeweils eine Fahrspur in jede Richtung offengehalten. „Wir wissen aber dennoch, dass es während der Bauphase zu Behinderungen in der Verkehrsabwicklung kommen wird – eventuell wird der Verkehr noch stärker ins Herz Kastels reingelenkt“, sagt Kowol. „Wir gehen aber davon aus, dass einige übergeordnete Maßnahmen, wie die avisierte Fertigstellung der Schiersteiner Brücke oder des Mainzer Autobahnkreuzes, Druck rausnehmen werden.“
14 Millionen Euro Brutto-Kosten, teilweise gefördert vom Land, sind für das Bauprojekt veranschlagt, „wir freuen uns, wenn wir mehr als ein Angebot erhalten“, betont Petra Beckefeld, Leiterin des Tiefbau- und Vermessungsamts. „Die Baufirmen sind vom Auftragsvolumen her am Anschlag, wir hoffen aber, dass in dieser Größenordnung der Wettbewerb die Preise etwas reguliert.“ Mit dem Ausbau, für den teilweise die anliegenden Ackerflächen genutzt werden, werden auch in einem Zug die Kanäle für Strom, Gas und Wasser neu gemacht.
Und so soll die ausgebaute Boelckestraße aussehen: Die Fahrtrichtungen werden baulich getrennt werden, auf der so entstehenden Mittelachse wird die Straßenbeleuchtung errichtet. „Etwa 200, dann schon größere, Bäume werden an den Straßenrändern neu gepflanzt“, erläutert Karsten Hense, zuständiger Bauleiter im Tiefbau- und Vermessungsamt. In beide Fahrtrichtungen soll es Radwege geben, auf Höhe der Metro aber nur noch in Richtung Ernst-Galonske-Straße.
Römerzeit-Funde und Kampfmittel
Für die Anlieger gehen mit dem Ausbau auch Veränderungen einher, erklärt Hense: „Die Bauern Koch und Becker ziehen auf die gegenüberliegende Straßenseite, die Ausfahrt von Metro bleibt, wie sie ist. Durch die bauliche Trennung wird dann für die Anlieger bei der Ausfahrt aus ihren Grundstücken auch nur noch ein Abbiegen nach rechts möglich sein. Die Anwohner direkt an der A671 könnten dann über die Autobahnrampen ‚drehen‘.“
Probleme, die während der Bauphase auftreten könnten, wären Kampfmittel oder Funde aus der Römerzeit. Dezernent Kowol erhofft sich von dem Ausbau aber auch positive Folgen für die Gewerbeansiedlungen: „Wir hoffen, dass der Petersweg Ost sich anschließend füllt – Rückenwind für die Gewerbesteuer.“