Aschermittwoch-Freitag in Kastel: SPD genießt den Rückenwind
Von Norbert Fluhr
Der Vorsitzende der SPD Kastel-Amöneburg, Rainer Schuster (re.),= zeigte sich beim Aschermittwoch-Freitag begeistert von der Aufbruchstimmung der Genossen. Foto: hbz/Harry Braun
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KASTEL - Mit Kämmerer Axel Imholz und Sozialstadtrat Christoph Manjura sehen sich die Wiesbadener Sozialdemokraten im Hinblick auf die zu bewältigenden Aufgaben bestens aufgestellt. Beim 21. Aschermittwoch-Freitag zeigte sich denn auch der Vorsitzende der SPD Kastel-Amöneburg, Rainer Schuster, von der Aufbruchstimmung der Genossen begeistert. Kommunalpolitisch „war es spannend, bis wir viel Licht am Horizont gesehen haben“, sagte der Stadtrat. Harte Zeiten, die aber aufgrund der bei den Parteitagen nominierten Kandidaten eine personelle Veränderung bewirkt hätten.
Ortsbeiräte spüren den „richtigen Weg“
Die Ortsbeiräte in den südlichen Stadtteilen spürten, dass „wir auf den richtigen Weg sind, politische Verantwortung in Wiesbaden zu übernehmen“. In seiner launigen Rede ließ Schuster aber zunächst die „wunderbar“ verlaufene fünfte Jahreszeit Revue passieren und lobte dabei die vom Ordnungsdezernat erfolgreichen Sicherheitsvorkehrungen. Anerkennung auch für das Wirken des Dacho-Präsidenten Simon Rottloff. Etwas gebauchpinselt durfte sich der neue Revierleiter in Kastel-Kostheim, Michael David, fühlen, der von Schuster zum „Polizeipräsident von AKK“ befördert wurde. David habe lange gebraucht, um über Umwege dieses Amt zu erreichen, witzelte der Stadtrat. Und auch Ronny Maritzen ließ geduldig die Lobeshymnen Schusters über sich ergehen. Auf die lecker zubereiteten Heringe und Quellmänner, die bei dieser traditionellen Veranstaltung serviert werden, musste der „Sheriff vom Fort Biehler“ aber genauso warten wie Amöneburgs Ortsvorsteher Rainer Meier, Ortsverwaltungschefin Petra Seib und ihr Pendant aus Biebrich, Detlef Esser.
In ihrer Eigenschaft als Ortsvorsteherin hatte Christa Gabriel regelmäßig den Aschermittwoch-Freitag besucht. Als Stadtverordnetenvorsteherin räumte Gabriel ein, dass sie „im riesigen AKK-Bereich möglichst viele Veranstaltungen abdecken musste“. Bei aller Freude am närrischen Brauchtum genieße jetzt die kommunalpolitische Arbeit Vorrang. Auf ihrer Entdeckungstour durch die Wiesbadener Stadtteile habe sie festgestellt, dass Amöneburg, Kastel und Kostheim zwar „häufig die Landeshauptstadt belächeln, gleichwohl auf die Unterstützung Wiesbadens angewiesen“ seien.
Der SPD-Vorsitzende Dennis Volk-Borowski wies auf die politische Konstellation im Rathaus hin. Die Befürchtung, dass „ihm die Haare ausfallen bevor sie grau werden“, sei nicht gegeben, auch wenn sich derzeit im Parlament eine von „links-grün bis rechte CDU“ resultierende Bandbreite ergebe. Für ihn eine „offene Beziehung“ und keineswegs eine Koalition. „Wir haben eine Ehe mit Recht auf Seitensprung.“ Die SPD habe sich in Wiesbaden gut aufgestellt und bedingt durch den „Schulz-Effekt“ 60 Mitglieder gewonnen.
In dasselbe Horn stieß auch der SPD-Bundestagskandidat Simon Rottloff, der Schulz Glaubwürdigkeit und einen starken Gerechtigkeitssinn bescheinigte.