KASTEL - Beschwert haben sich katholische Gläubige über ein Feuerwerk, das auf der Mainzer Seite in der Osternacht aus Anlass einer „Rheinfrühling“ genannten Frühjahrsmesse entzündet worden sei. Und zwar genau in dem Moment, als bei einem stillen Wortgottesdienst in der abgedunkelten Sankt-Georgs-Kirche die Osterkerze zu leuchten begann und bei den Fürbitten in dem voll besetzten Gotteshaus auf die Kriege und die Forderung nach dem Erhalt des Weltfriedens hingewiesen wurde. Eine besinnliche Andacht sei unmöglich gewesen. Es sei unbegreiflich, wie die Nachbarstadt Mainz ein Feuerwerk um diese Zeit zulassen könne, wo die Osternacht in nahezu allen Mainzer Kirchen um dieselbe Zeit gefeiert wurde. Man brauche nicht über ein Tanzverbot an Karfreitag als einem stillen Feiertag diskutieren, wenn Kommunen selbst während einer der wichtigsten Feiern der christlichen Kirchen für eine solch massive Störung sorgten, heißt es in der Protestnote eines Kasteler Bürgers. Überschneidungen von Gottesdiensten und Feuerwerken müssten in Zukunft unterbleiben.
Die Fülle der Feiern auf der Mainzer Rheinseite treffen bei den Kastelern auf unterschiedliche Reaktionen. Im Hintergrund steht eine Erweiterung der Festivals auf die Kasteler Rheinpromenade, wie sie in diesem Jahr erstmals bei den Mainzer „Sommerlichtern“ im Hochsommer vorgesehen ist. Auch Überlegungen, den Wiesbadener „Kunstsommer“ in der Eleonorenanlage auszurichten, finden nicht bei allen Begeisterung. Das sei der falsche Weg, sagen Anwohner der Eleonorenstraße. In Vereinskreisen dagegen wird die Ansicht vertreten, dass man in Kastel selbst etwas von dem Vergnügen haben wolle, wenn schon der Feierlärm von der Mainzer Seite in Kastel zu hören sei.