KOSTHEIM - (zel). Löten, fräsen, biegen, bohren: Solche Methoden der Materialbearbeitung standen in der SCA-Papierfabrik am Girls’ Day hoch im Kurs.
Sinn des Aktionstags war es, junge Frauen für Berufe zu gewinnen, die gewöhnlich als Männerberufe gelten. Kostheim war nur einer von vier SCA-Standorten, an denen Schülerinnen im Alter von elf bis 18 Jahren mit der Arbeitswelt Bekanntschaft machten.
Die jungen Leute wachsen in einer Gesellschaft auf, die sich durch den technischen Fortschritt stetig verändere. Trotzdem halten viele von ihnen bei der Berufswahl an alten Traditionen der Rollenverteilung fest.
Mädchen entschieden sich meistens für Sozialberufe, Jungen gingen in die Technik. Dabei hätten Frauen gute Berufsaussichten in naturwissenschaftlich und technisch orientierten Arbeitsfeldern, fasste das schwedische Unternehmen die Situation zusammen. Der Girls’ Day sei für die SCA-Gruppe ein wichtiger Baustein der Personalgewinnung. An den Standorten Kostheim, Mannheim, Witzenhausen und Neuss lernten 140 Auszubildende jeweils einen von zwölf Berufen. Im Rahmen von dualen Studiengängen eröffne SCA Mitarbeitern zusätzlich den Weg zu akademischen Abschlüssen in Fachbereichen wie Betriebswirtschaft, Wirtschaftsinformatik und Papiertechnik.
Am Aktionstag warfen die Girls’-Day-Teilnehmerinnen einen Blick hinter die Kulissen der Papierproduktion. Bei Betriebsbesichtigungen hätten sie beim Herstellen von Handtüchern und anderen Hygienepapieren einen Arbeitsschritt nach dem anderen mitverfolgt, teilt das Unternehmen mit.
Im Kostheimer Werk habe sich die Möglichkeit eröffnet, in der Lehrwerkstatt einige Basteleien aus gebogenem Draht anzufertigen. Dabei entstanden kleine Figuren, die die Girls als Erinnerung an den Ausflug in die Welt der Arbeit mit nach Hause nehmen konnten.