Bürgerliste Rhein-Selz fordert statt freiem Eintritt freie...

Der SPD-Vorschlag, das Oppenheimer Hallenbad für Kinder kostenlos zu öffnen, kommt bei der Bürgerliste nur bedingt gut an. Marc Sittig will für ein Lehrbecken am Paradies sparen.

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OPPENHEIM. (upg). Als Griff in die „Wundertüte an Wahlgeschenken“ bezeichnet Jutta Hoff, Sprecherin der Bürgerliste Rhein-Selz, den Antrag der SPD für die Ratssitzung am kommenden Mittwoch, alle noch nicht schulpflichtigen Kinder kostenlos ins Oppenheimer Hallenbad zu lassen. Schon jetzt hätten Kinder bis drei Jahren freien Eintritt, bis 16 Jahren zahlen sie zwei Euro – „kaum mehr als ein Burger bei Mc Donald’s“.

Die Genossen hatten ihren Antrag formuliert, nachdem die Stadt Frankfurt Kindern bis 15 Jahren seit vergangenen Freitag freien Eintritt ins Bad gewährt. Auslöser für die Diskussion sind zunehmende Sorgen über die Schwimmfähigkeit von Kindern. Viel wichtiger als freien Eintritt hält Hoff, zugleich Köngernheimer Ortsbürgermeisterin, einen regelmäßigen Schwimmkursbesuch. „Ein kostenloses Kursangebot und eine Tüte Zeit dafür wäre vielleicht eine Möglichkeit, mehr Kindern das Schwimmenlernen zu ermöglichen.“

Auch Marc Sittig, Sprecher der Oppenheimer Wählergruppe AUF, hält den SPD-Vorstoß nur dann für sinnvoll, wenn er die Gruppe der Kinder erweitert, die ohne zu zahlen ins Bad können. Entscheidend ist für ihn jedoch, die 2,3 Millionen Euro plus X teure Sanierung und Erweiterung des „Oppti Mare“ zügig voranzutreiben. Schwimmfähigkeit bei Kindern hänge vor allem an mehr Wasserzeiten, deshalb sei der Bau eines separaten Lehrschwimmbeckens jetzt das oberste Gebot. Sittig verwies dabei auch auf entsprechende Wünsche des Südwestdeutschen Schwimmverbandes (SWSV).

Für den Anbau dieses neuen Beckens solle die VG zur Not auch das „unwirtschaftliche Bistro“ und einen „maßvollen“ Teil des benachbarten naturnahen Spielraums „Paradies“ aufgeben. Für das „Paradies“ war Sittig bis Sommer 2018 noch als Beauftragter der Stadt Oppenheim zuständig. Jetzt sagt er: „Für eine gute Sache muss man auch Ungeliebtes in Betracht ziehen.“

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Wie AUF und die örtliche SPD macht sich auch die Oppenheimer CDU für den Erhalt des „Oppti Mare“ stark, weil es keine Alternative in der VG gibt. Der Anbau sei zu favorisieren, aber die Schließzeiten müssten dabei so gering wie möglich bleiben. Klar sei, dass das Oppenheimer Hallenbad „immer ein Zuschussgeschäft sein wird“.