PopCHORn würdigt Martin Luther King mit außergewöhnlichem...

Der ermordete Bürgerrechtler Martin Luther King stand im Mittelpunkt eines Kirchenkonzertes in Nierstein. Chor und Solisten unter der Leitung von Hans-Joachim Schöne gestalteten einen ergreifenden Abend. Foto: hbz/Michael Bahr  Foto: hbz/Michael Bahr
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Zum 50. Todesjahr von Martin Luther King, der 1968 ermordet wurde, gestaltete der Pop- und Gospelchor PopCHORn einen beeindruckenden Abend. Er tat dies mit einem berührenden...

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NIERSTEIN. Zum 50. Todesjahr von Martin Luther King, der 1968 ermordet wurde, gestaltete der Pop- und Gospelchor PopCHORn einen beeindruckenden Abend. Er tat dies mit einem berührenden Konzert, dessen Schwerpunkt aus sechs Titeln der Produktion „Ich habe einen Traum“ bestand. Diese Titel sind Texte nach Martin Luther King von Christian A. Schwarz. Siegfried Fietz komponierte dazu die Musik. Den deutschen Übersetzungen der Redeauschnitte Martin Luther Kings wurden als Kontrast und Kommentierung jene Spirituals entgegengesetzt, die der Bürgerrechtler so sehr geliebt und gerne selbst gesungen hat.

Stimmungsvoll war bereits der Konzertauftakt. Durch den Mittelgang der mit erwartungsfreudigen Besuchern restlos gefüllten Martinskirche strömten die 120 Sängerinnen und Sänger von PopCHORn auf die Bühne. Danach war satter Sound im Wechsel von Tutti und Soli angesagt mit „This Little Light of Mine“.

Der eindringliche Appell für humanitäres Engagement verbunden mit der Aufforderung, die Augen für die Not zu öffnen, wurde in dem Lied „Man in the Mirror“ durch das Solo von Johanna Reichert ausgedrückt, wobei die musikalischen Intensität bei dem Song stetig zunahm. Der kraftvolle Wechselgesang von Eva Büschelberger mit dem Chor machte die biblische Aussage von „Walking in the Light“ sehr anschaulich.

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Für den erkrankten Interpreten Jan Vering sprang Siegfried Fietz ein. Er interpretierte die von ihm selbst komponierte Musik sehr eindringlich und souverän. „Das Lied der Freiheit“ und „We Shall Overcome“, „Liebet eure Feinde“ und „Nobody Knows“, „Ich habe einen Traum“ und „O Freedom“ überzeugten. Die Texte aus Reden Martin Luther Kings wurden durch das Rezitativ von Siegfried Fietz im Wechsel mit dem Chor und der Kombination mit den Spirituals zu einem Erlebnis.

Auch dieses Zitat Kings kam zum tragen: „Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern, sondern an das Schweigen unserer Freunde.“ In den Beiträgen „Die Herrlichkeit des kommenden Herrn“ und „My Lord, What a Morning“ floss das King-Zitat ein „Ich habe das gelobte Land gesehen“.

Die ausgezeichneten Solisten Laura Wittemann und Jan Philipp Dahms waren die Brückenbauer zwischen Chor und dem begeisterten Publikum. Hervorragend auch die Leistung des Instrumentalensembles.

Sänger Parsya Chehrazi überzeugte mit dem Titel „I Saw Stars“. Das Thema des Abends kam auf den Punkt in dem Titel „Glory“ von John Legend und dem Rapper Common aus dem Jahr 2014 dargeboten von den PopCHORn-Solisten Iris Shaw, Eva Büschelberger und David Schöne.

„Ehre deine Musik“ mit den Solisten Sebastian Arnoldi, Jan Philipp Dahms und Nicolai Brenner war eine schöne Hinführung zu dem nachfolgend gemeinsam gesungenen Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Der von Siegfried Fietz vertonte Text von Dietrich Bonhoeffer strahlt Zuversicht und Hoffnung aus.

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„Amen“ und „Down by the Riverside“ waren beim grandiosen Finale des Chores zu hören – mit Silke Schöne und Andreas Stegemann als Solisten.

Der Abend war ein in jeder Hinsicht würdiges Gedenken an den Christen und Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King. So dankte Jörg Adrian auch für die evangelische Kirchengemeinde Nierstein für das gelungene Konzert.

Von Bernhard Mayer