Nierstein und Trebur feiern im Mai ihr zweites Fährfest

Beim ersten Fährfest im Mai 2017 ließen sich die Besucher auch vom Dauerregen nicht vom Feiern abhalten. Mit Schirmen bewaffnet, nutzten sie die Gelegenheit, mit der Fähre von Nierstein nach Trebur und zurück zu pendeln. Archivfoto: hbz/Michael Bahr
© Archivfoto: hbz/Michael Bahr

Mit Bühnen, Wein- und Bierständen rechts und links des Rheins soll das zweite länderübergreifende Fest wieder Tausende Besucher anlocken. Diese dürfen kostenlos Fähre fahren.

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NIERSTEIN/TREBUR. Bei der Premiere vor zwei Jahren floss Blut. Als das erste Nierstein-Treburer Fährfest gerade feierlich eröffnet wurde, schlug Thomas Günther beim Fassbieranstich so herzhaft zu, dass der Krug zerbrach und dem Treburer Bürgermeister Carsten Sittmann eine Schnittwunde an der Hand zufügte. Oh weh! Doch eine Dame, pragmatisch veranlagt, leistete Erste Hilfe und klebte Sittmann ein Pflaster auf die Wunde.

Bei der Dame handelte es sich um Dorothea Schäfer, mittlerweile Landrätin von Mainz-Bingen, zur Erleichterung Sittmanns hat sie ihr Kommen bereits zugesagt: „Und diesmal“, witzelt der Treburer Bürgermeister, „bringt sie einen Verbandskasten mit.“ Dann kann ja nichts mehr schiefgehen bei der zweiten Auflage des Fährfests unter dem Motto: „Der Rhein verbindet.“

Zur Feier des Tages pausenloses Pendeln

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Am Sonntag, 19. Mai, wird es also wieder ein großes „Fest an der Fähre“ geben, mit Festplätzen und Bühnen an den Fähranlegern Nierstein und Kornsand. Im Mittelpunkt aber steht natürlich die Fähre. „Wir freuen uns sehr, dass Sie wieder mitmachen“, sagt Thomas Günther in Richtung der Betreiberin: Cornelia Dries hat die Geschäfte erst kürzlich von ihrem Vater übernommen. Für sie sei es keine Frage gewesen, das Fährfest zu unterstützen, betont sie: „Es ist eine tolle Sache.“ Die Fähre befördert Fußgänger und Radfahrer während des Festes kostenlos hin und her; jeder darf so oft mitfahren, wie er möchte. Autos werden an diesem Sonntag ab 9 Uhr nicht mitgenommen.

Einen Weinstand wird es auf der Fähre nicht geben. „Der Aufwand, um die entsprechenden Auflagen zu erfüllen, wäre zu hoch gewesen“, erklärt Cornelia Dries. Nach den Erfahrungen von vor zwei Jahren geht sie davon aus, dass die Fähre ohne Pause hin und her pendeln wird.

Eröffnet wird das Fest, das künftig alle zwei Jahre stattfinden soll, offiziell um 11.30 Uhr auf der rheinland-pfälzischen Seite, erneut mit einem – diesmal hoffentlich unfallfreien – Fassbieranstich; die Pfungstädter Brauerei ist einer der Hauptsponsoren. Um 12.30 Uhr wird die Eröffnungszeremonie mit zahlreichen Ehrengästen auf dem Kornsand wiederholt.

Auf der rheinland-pfälzischen Seite steht bereits das Unterhaltungsprogramm mit der Tanzgruppe „Flying Dancer“ des TV Schwabsburg, dem Kilians-Chor, dem Jugendorchester der Kilianos und dem Duo „Celebration“. Es wird Wein- und Essensstände sowie ein Kinderkarussell geben. Mit von der Partie ist auch erneut das Weingut Guntrum. „Wir fangen schon am Vorabend mit einer Party mit ,Tschau Johnny‘ an“, berichtet Stephanie Steichele-Guntrum. Am Sonntag werden dann bei Guntrum Getränke und Speisen serviert, zubereitet unter anderem von Fernsehkoch Frank Brunswick. Außerdem ist ein Unterhaltungsprogramm im Weingut geplant.

Auf der Bühne auf der hessischen Seite stehen die Schwarzbachtrommler und die Gruppe „Rheinblech“, es wird wieder eine Ausstellung historischer Landmaschinen geben, und auch im Kornsand wird natürlich niemand verhungern und verdursten. Und ganz nach dem „verbindenden“ Motto schenkt das Niersteiner Weingut Staiger auf der hessischen Seite aus.

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Die Veranstalter rechnen mit sehr gutem Zuspruch. Bei der Premiere 2017 sorgten sich die beiden Bürgermeister kurzzeitig, dass die Veranstaltung ein R(h)einfall werden könnte – denn es regnete in Strömen. Doch das hielt die Menschen nicht davon ab, in Scharen zum Fährfest zu strömen. „Und alle Rückmeldungen waren positiv“, freut sich Günther.

Da auch sein Amtskollege Sittmann davon ausgeht, dass diesmal noch mehr Besucher kommen („Das Wetter wird dieses Jahr garantiert gut!“), ist auch die Parkplatzfrage ein Thema. Während Trebur auf seiner Seite des Rheins diesmal einen Parkplatz ausweist, ist dies in Nierstein nicht möglich. „Wir appellieren daher an alle Gäste, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu kommen“, sagt Günther. Wer von weiter her anreist, sollte den Zug nutzen. An der B 9 wird das strikte Halteverbot durchgesetzt.

Die beiden Bürgermeister sind überzeugt, dass das Fährfest lange Nachwirkungen hat. „Wir wollen Lust machen, die jeweils andere Seite des Rheins zu entdecken“, formuliert es Sittmann. „Denn schön ist es hüben wie drüben.“