TuS und Gemeinde rufen Menschen ab 60 Jahren zu mehr Bewegung auch in Corona-Zeiten auf. Die ursprünglich geplanten Kurse können zunächst aber nicht stattfinden.
DEXHEIM. „Im Alter aktiv und fit leben in der Kommune“ nennt sich das Programm, das die Gemeinde und die TuS Dexheim ins Leben gerufen haben. Es geht darum, Menschen ab 60 Jahren, die sich bislang zu wenig bewegen, zu erreichen. Geschehen soll das mit leicht zugänglichen Angeboten. Hintergrund ist die „AuF-Leben“-Aktion des Rheinhessischen Turnerbundes, die in Dexheim, Jugenheim und Ober-Olm mit Pilotprojekten startet. Das GKV-Bündnis für Gesundheit der gesetzlichen Krankenkassen fördert das Programm zur „Gesundheitsförderung in der Lebenswelt Kommune“, so der Titel weiter.
Schon im November, als von Corona noch keine Spur war, unterzeichneten Orts- und Klubspitze in Dexheim die Absichtserklärung. Im Februar fand das erste Treffen mit Multiplikatoren statt, Ideen kamen zusammen. Beispielsweise soll es in Dexheim organisierte Dorfspaziergänge für Jung und Alt geben. Die Trainerin einer Seniorengruppe soll Treffpunkte in der Gemeinde, das Dorfcafé etwa, aufsuchen, um potenzielle Interessenten zu erreichen. Und ein „Rollator-Führerschein“ soll angeboten werden. Eine dafür ausgebildete Trainerin kann Tipps geben, wie man am Rollator besser durch den Alltag kommt, bei Bordsteinen angefangen.
Neue Sitzbänke für Rast auf Spaziergängen
„Das übergeordnete Ziel ist, dass die Menschen möglichst lange fit und aktiv im eigenen Dorf bleiben“, sagt Christian Bachmann, Zweiter Vorsitzender der TuS. Aktuell liegt das angedachte, niedrigschwellige Angebot auf Eis, was aber nicht heißt, dass die Projektbeteiligten untätig sind. Um den Menschen mehr Aktivität im eigenen Dorf und in der Natur drumherum zu ermöglichen, sollen Sitzbänke für die Rast auf den Touren aufgestellt werden. Zwei Stück will die TuS beisteuern, der Verein Wir für Dexheim und die Gemeinde sind ebenfalls mit im Boot, wie Bachmann erzählt. Damit sollen die Bedenken, bei größeren Spaziergängen womöglich keine Gelegenheit zum Verschnaufen zu finden, verringert werden.
Dass die Kurse und Gruppen sehr bald zusammenkommen, ist nicht allzu wahrscheinlich – zählen die Adressaten doch zur Corona-Risikogruppe. Der Turnerbund und die Projektbeteiligten wären froh, wenn von dem Vorhaben ein Signal ausgeht, aktiv zu werden. Geplant ist, neben dem Dexheimer Spielplatz eine Boule-Bahn zu bauen. „Wir sind offen für jegliche Ideen“, sagt Bachmann, „das Angebot richtet sich an jeden Interessierten aus Dexheim und der Umgebung.“ Ein Netzwerk, das möglichst viele Zugangswege eröffnet, soll geknüpft werden.
Die TuS hat bereits Bewegungsbroschüren für ihre älteren Mitglieder erstellt. Das Ziel ist, dass trotz der aktuellen Einschränkungen die körperliche Aktivität und Leistungsfähigkeit nicht zu kurz kommt. Die Broschüren sollen auch Nicht-Mitgliedern zugänglich gemacht werden. Körperliche Aktivität ist, wie gerade der Rheinhessische Turnerbund immer wieder betont, im Zusammenspiel mit der geistigen Frische entscheidend dafür, wie sich Alterungsprozesse auswirken. Gerade jetzt, betonen die Beteiligten, ist regelmäßige, moderate Bewegung wichtig, um das Immunsystem in Schuss zu halten.