Bitte um „echte“ Beteiligung

Der „Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz“ kritisiert den Auftakt für den Managementplan für das Unesco-Weltergebiet Oberes Mittelrheintal.

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VG RHEIN-NAHE. (wbl). Die Auftaktveranstaltung „Managementplan für das Unesco-Welterbegebiet Oberes Mittelrheintal“ in Sankt Goar habe zwar umfassende Informationen über Sinn und Zweck eines solchen Plans sowie über das weitere Verfahren geboten. „Die Möglichkeit der Teilnehmer, in die Zukunft weisende Vorschläge zu formulieren, beschränkte sich aber auf das Beschriften von Kärtchen, die dann vom Veranstalter eingesammelt wurden“, hält das Vorstandsmitglied des „Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz“ (RVDL), Horst Maurer, in einer Stellungnahme fest – und fordert deshalb im Namen des RVDL-Regionalverbandes Mainz vor der endgültigen Fertigstellung des Managementplans eine weitere Runde der Öffentlichkeitsbeteiligung. „Die Menschen müssen wissen, welche Veränderungen im Rheintal angedacht sind, und diese Projekte sind dann im Rahmen der zu erarbeitenden Kulturlandschaftsverträglichkeitsstudie darauf hin zu überprüfen, ob sie mit dem Schutzstatus vereinbar sind oder mit ihm kollidieren“, betont Maurer.

Eine solche Überprüfung müsse auch die Folgewirkung bestimmter Maßnahmen im Auge haben. So sei nicht auszuschließen, dass die auf der Veranstaltung von Ferdinand Puchler, dem Landrat des Rhein-Lahn-Kreises, erneut als unverzichtbar bezeichnete Mittelrheinbrücke zur Einstellung des Fährbetriebs in Kaub und Niederheimbach sowie möglicherweise auch in Boppard führe.

Es sei in Sankt Goar zwar vielfach von „Leuchtturmprojekten“, konkret auch von einem „Skywalk“ die Rede gewesen. Hierzu meint RVDL-Geschäftsführer Dr. Martin Bredenbeck: „Solche Ansätze sind, sollten sie sich als kulturlandschaftsverträglich erweisen, zweifellos interessant.“ Zu bedauern sei jedoch, dass die Hauptprobleme des Rheintals, nämlich der Bahnlärm und die problematische Gleistrassenführung, nur gestreift wurden. „Auch mit Blick auf die Bundesgartenschau 2029 kommt dem Bahnproblem durchaus Bedeutung zu, sodass das Thema nicht weiter vor sich hergeschoben werden darf“, betont Hartmut Fischer, Vorsitzender des RVDL-Regionalverbandes Mainz.