Auf das vergangene Jahr blicken sie mit Stolz zurück: Mit mehr als 750 Stunden ehrenamtlicher Arbeit unterstützten sie die Ortsgemeinde.
OBERDIEBACH. In Trechtingshausen begann im Jahr 1969 die Geschichte der Rentnerringe in der Region. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten kamen viele weitere hinzu.
Dazu gehören die Oberdiebacher „Heinzelmänner“, die sich regelmäßig immer am ersten Mittwoch eines Monats treffen. Und seit einigen Jahren zeigen, dass auf sie Verlass ist. Die Herrentruppe übernimmt zahlreiche Aufgaben, die von der Gemeinde nicht gestemmt werden können.
Solange jeder mitzieht, macht es Spaß“
Der gesamte Pool der Kümmerer umfasst mehr als 20 Leute. „Mindestens 15 sind immer da“, sagt Karl-Heinz Stüber, der die Einsätze koordiniert und mit der Gemeinde abspricht. Die aktuelle Arbeitsphilosphie lautet: Im Dorf und drumherum alles freischneiden, um sich danach den Feldwegen widmen zu können. Hier kommt ihnen der neue Schredderer für den Traktor zugute. Dazu kommt bei den Männern ein besonders Bewusstsein und Feingefühl. Stüber weiß, „dass eigentlich alles gemacht wird, was wir vorschlagen.“ Organisiert wird dann mit der Gemeinde und Ortsbürgermeister Bernhard Laudert zusammen. Die Arbeiten laufen schließlich Hand in Hand.
Vor der alten Schule war in den vergangenen Wochen eine große Aufgabe angesagt. Dort, wo bis Ende Januar noch die Weihnachtskrippe stand, wo das Herz des Mauritiusmarktes schlug. Hier sollen demnächst Beete angelegt, vielleicht ein paar Sträucher gepflanzt, auf alle Fälle soll die Anlage mit Rindenmulch aufgefüllt werden. Reparaturarbeiten und „Service“ sind das eine, mit dem sich die Helfer befassen, Verschönerungsarbeiten die andere Seite.
„Solange jeder mitzieht, macht es Spaß“, sagt Stüber. Querelen habe es in den vier Jahren der „Heinzelmänner“ noch nie gegeben. Im Gegenteil. Die Runde werde von einem speziellen Wir-Gefühl angetrieben und zusammengehalten. Die WhatsApp-Gruppe funktioniere perfekt. Und, ganz wichtig: Um 10.30 Uhr, zwei Stunden nach dem Start, ist erst einmal Halbzeitpause. Dann gibt’s Kaffee, der reihum gekocht und mitgebracht oder von den besseren Hälften „geliefert“ wird.
Dass man sich am ersten Mittwoch im Monat um 8.30 Uhr auf dem Tröbsdorfer Platz trifft, ist mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. An- und Abmelden muss nicht sein, Hinkommen reicht. Auf das vergangene Jahr blicken sie besonders zufrieden zurück, auch wenn da außer dem Herrichten von vier Aussichtsplätzen und dem Aufstellen von Bänken, die teilweise aus dem Erlös einer selbst veranstalteten Glühweinwanderung und der Kerb finanziert wurden, keine Prestigeprojekte anstanden. Trotzdem: Mehr als 750 Stunden ehrenamtlicher Arbeit unterstützten sie die Gemeinde, kümmerten sich in Oberdiebach und den Ortsteilen Winzberg und Rheindiebach darum, dass sich das Tal heute nicht nur sauberer, sondern vor allem attraktiver darstellt.
Auf dem Arbeitsplan standen 2019 die üblichen Freischneide-Aktionen, außerdem wurde mithilfe der Ehrenamtsförderung des Landkreises am Friedhof ein neuer Zaun aufgestellt. Am Premium-Wanderweg „Schellengang“ erweiterten sie eine Gabionenwand, strichen die Geländer in den Ortsteilen und grenzten die Ruhebank in der Galenbach mit neuen Pfosten ein. Und sie sind stolz darauf, dass sie dazu beitragen können, dass der Kerwemontag in gewohntem Umfang stattfinden kann. Die „Heinzelmänner“ haben sich in nur vier Jahren zum unverzichtbaren und nicht wegzudenkenden Bestandteil der Gemeinde entwickelt.
Stolz sind sie auf die Großprojekte, die sie bislang umsetzen konnten. Dazu gehören die Neugestaltung und das Aufhübschen des Oberdiebacher Ortseinganges mit Kelter, Fass und Sitzbank sowie des Tröbsdorfer Platzes rund um den Springbrunnen mit Pollern und großen Steinen, aber auch das Anlegen eines barrierefreien Zugangs zum Pfarrhaus, inklusive eines Ruhepodests.