Rewe-Abriss nach zehn Jahren? Diskussion um neuen Standort in...

Der Rewe-Lebensmittelmarkt zwischen Stadecken und Elsheim ist im Jahr 2008 eröffnet worden. Jetzt gibt es Überlegungen des Konzerns für einen Neubau mit integriertem Getränkemarkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Foto: hbz/Michael Bahr

Vor zehn Jahren eröffnet und jetzt bereits abreißen? Das sind die Überlegungen, die den 2008 in Stadecken-Elsheim eröffneten Rewe-Lebensmittelmarkt im Baugebiet „In den...

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STADECKEN-ELSHEIM. In Sta­decken-Elsheim gibt es Überlegungen, den erst 2008 eröffneten Rewe-Lebensmittelmarkt im Baugebiet „In den Acht Morgen“ und den in der Nachbarschaft befindlichen Rewe-Getränkemarkt („Auf der Langweid“) zu schließen und auf der gegenüberliegenden Seite der Landesstraße (L428) im Bereich „Am Knichel“ einen Neubau für beide Märkte zu errichten.

Die bislang in der Öffentlichkeit kaum bekannten Planspiele des Rewe-Konzerns sind dokumentiert in der kürzlich vom VG-Rat einstimmig verabschiedeten Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts der Verbandsgemeinde Nieder-Olm. In der Beschreibung heißt es: „Die Planung ist zukunftsgerichtet und daher zu befürworten. Rücknahme des bestehenden Baurechts auf den Altstandorten.“ Die gewünschte Gesamtverkaufsfläche liegt bei rund 2000 Quadratmetern; derzeit umfasst der Supermarkt 1650 Quadratmeter, der Getränkemarkt 600 Quadratmeter. Der ins Auge gefasste „mögliche Standort“, der zwischen dem Bauhof und der L413 (Straße Richtung Jugenheim) liegen könnte, ist in dem Konzept als schraffierte Fläche auf einem Luftbild dargestellt.

Ganz am Anfang der Gespräche

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„Derzeit laufen Gespräche zwischen Gemeinde, VG, Rewe und SGD zur Veränderung der derzeitigen Marktsituation“, lautet der Kommentar von Ortsbürgermeister Thomas Barth (CDU) gegenüber der AZ. Er habe die Überlegungen von Rewe bereits im nicht öffentlich tagenden Ältestenrat mit den Fraktionsvorsitzenden angesprochen: „Aber wir sind ganz am Anfang der Gespräche und Verhandlungen.“ Wie der Ortsbürgermeister steht auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Goldschmitt dem Rewe-Projekt offen gegenüber: „Wir sind gespannt, wie die konkreten Planungen aussehen.“ Offen auch, ob die bestehenden Marktimmobilien abgerissen werden oder ob es Folgenutzungen gibt. Im Gesamtzusammenhang wird der Bau von altersgerechten Wohnungen und der Bau einer reinen Turnhalle mit fest installierten Geräten diskutiert, hat die AZ aus kommunalpolitischen Kreisen erfahren.

Der Rewe-Lebensmittelmarkt und das gut frequentierte benachbarte „Acht Morgen“-Einkaufszentrum ist mit der Bebauung der neuen Mitte zwischen den Ortsteilen Stadecken und Elsheim gebaut und im Jahr 2008 eröffnet worden. Ein kompliziertes und langwieriges Zielabweichungsverfahren hat die Realisierung mit den beiden Rewe-Standorten (der Getränkemarkt ist im ehemaligen HL entstanden) erst ermöglicht. Doch Rewe ist, wie zu hören ist, mit der Kundenfrequenz unzufrieden; viele wünschen sich alle Angebote an einem Ort. Die Rewe-Group, die mit ihrem Anliegen auf die Gemeinde zugegangen ist, gibt sich auf Anfrage dieser Zeitung zugeknöpft und schreibt lapidar: „Wir möchten uns dazu nicht äußern.“

Zielabweichungsverfahren um Ausnahme zu prüfen

„Die landesplanerischen Vorgaben für die Größe der Supermärkte haben sich gelockert“, informiert VG-Bürgermeister Ralph Spiegler (SPD). „Bereits im Dezember fand zum Vorhaben in Stadecken-Elsheim eine Besprechung mit dem Ergebnis statt, die Verkaufsfläche auf die maximal zulässigen 1600 Quadratmeter zu reduzieren“, heißt es aus der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Südwest. Im Einzelhandels-Konzept der VG sei die Umstrukturierung des Rewe-Standortes dargestellt, ohne abschließende Festlegung auf die Quadratmeterzahl.

Ob die von Rewe angestrebten 2000 Quadratmeter (in der Gemeinde Stadecken-Elsheim ohne zentralörtliche Funktion, aber mit mehr als 3000 Einwohnern) ausnahmsweise möglich sind, kann in einem Zielabweichungsverfahren geprüft werden, bezieht sich die Behörde aus Neustadt auf das Landesentwicklungsprogramm.