Chaos-Express in Stadecken-Elsheim

Die Theatergruppe „Rosarote Panther“ bittet ihr Publikum in den „Hauptbahnhof“. Dort geht’s drunter und drüber, Kriminelle treiben ihr Unwesen – ein Blick hinter die Kulissen.

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STADECKEN-ELSHEIM. Nicht in die Selztalhalle, sondern in den Hauptbahnhof von Stadecken-Elsheim werden die Gäste der Laienspielgruppe „Die Rosaroten Panther“ in diesem Jahr eingeladen. Gespielt wird nämlich die Komödie „Stress im Schampus-Express“ von Bernd Spehling.

Die Zuschauer blicken in das Bordbistro eines ehemals noblen, aber nun etwas in die Jahre gekommenen Zuges, der in Richtung Wien unterwegs ist. Unter den Mitreisenden, die alle durch ihre speziellen Charaktere auffallen, hat sich auch ein kriminelles Pärchen (Sven Wanner und Patricia Retzlaff) gemischt, das die immer gut gefüllte Bistrokasse ausraubt. Ein turbulentes Durcheinander entsteht, als der Schampus-Express, nicht wie von den Gaunern fest eingeplant, kurz vor Wien noch einmal Halt macht, sondern wegen einer „Störung im Betriebsablauf“ weiterfahren muss. Auch das Zugpersonal – Schaffner (Heico Dunkel), Zugchefin (Christina Seitz), Bistrokellnerin (Kerstin Kollas) und Putzfrau mit rheinischem Zungenschlag (Ute-Maria Retzlaff) – mischt beim Chaos kräftig mit, ebenso der mitreisende Versicherungsvertreter Fettenläufer (Reinhard Georgi).

Anspruchsvolle Spezialeffekte

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Die Sprecherin der Gruppe, Ute-Maria Retzlaff, die gleich in drei Rollen schlüpft, wies bei den Proben nicht ohne Stolz auf die Kulisse hin, die als Zugambiente mit den typischen Fenstern, Schiebetüren und weiteren Details gestaltet wurde. Eine Herausforderung, der sich Peter Kerstgens, der die Aufgabe des Requisiteurs zum ersten Mal innehat, mit vielen kreativen Ideen gestellt hat. Auch für Mike Kollas, der die Technik übernimmt, gibt es wegen der Spezialeffekte viel zu tun.

Seit 1999 gibt es die Theatergruppe, und seitdem ist Petra Horn dabei. Sie zeigte sich überglücklich, dass es ihr nach ihrem Schlaganfall im letzten Jahr nun wieder möglich ist, auf der Bühne zu stehen. Sie freute sich auch, dass das Ensemble mit Patricia Retzlaff, Jule Wanner und Nikolas Harth, alle drei um die 20 Jahre alt, junge Mitspieler gewinnen konnte. Jule Wanner ist genau wie Souffleuse Nicole Friederichs zum ersten Mal dabei. Das Stück war schon im letzten Jahr ausgesucht worden, konnte aber wegen der Corona-Pandemie nicht aufgeführt werden.

Es sei ein schwieriger Anfang gewesen, erinnerte sich Regisseur Thomas Schatto. Im Januar dieses Jahres habe man sich zunächst online getroffen. Ab April, als Treffen wieder erlaubt waren, fanden die Proben auf der Außenbühne bei der Burg, teilweise halb im Dunkeln und bei unangenehmen Temperaturen, statt.

Wegen der Pandemie wurde auch wieder die geräumigere Selztalhalle als Aufführungsort gewählt, nachdem man in den letzten Jahren in der Burgscheune gespielt hatte.

Gemeinsam mit dem Gesundheitsamt wurde ein Hygienekonzept ausgearbeitet. 150 Gäste dürfen pro Vorstellung da sein und es gilt „2G“. Zudem gibt es strenge Einlasskontrollen. Zum ersten Mal wurden im Zuschauerraum Tische aufgestellt, an denen fünf Personen Platz nehmen dürfen. Selbstverständlich wird auch Essen und Trinken angeboten.

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„Es wird klappen“, zeigten sich Ute-Maria Retzlaff und Thomas Schatto zuversichtlich, wenn auch ein wenig Sorge angesichts der steigenden Inzidenzen mitschwang.