Ehepaar mit gemeinsamer Leidenschaft für Musik

Hans-Joachim und Silke Schöne teilen ihre große Begeisterung für Musik. Für ihr Engagement im Bereich der Chorleitung wurden sie bereits ausgezeichnet. Foto: hbz/Jörg Henkel
© hbz/Jörg Henkel

Silke und Hans-Joachim Schöne sind seit 25 Jahren im MGV Klein-Winternheim als Chorleiter aktiv. Mit „PopChorn“ bestreiten sie erfolgreiche Konzerte in der ganzen Region.

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KLEIN-WINTERNHEIM. Musik begleitet die beiden von klein auf und verbindet sie als Ehepaar: Silke und Hans-Joachim Schöne haben sich im Bereich der Chorleitung einen Namen gemacht, und das weit über ihre Wahlheimat Klein-Winternheim hinaus. Von der Ortsgemeinde, wie im Dezember schon vom Chorverband Rheinland-Pfalz, wurden sie für ihr Engagement geehrt.

Seit über 25 Jahren sind sie im Männergesangverein (MGV) als Chorleiter aktiv, dafür wurden sie ausgezeichnet. Inzwischen zählt der MGV 1885 Klein-Winternheim über 300 aktive Sängerinnen und Sänger zwischen fünf und 88 Jahren. In sechs Chören gehört der MGV zu den größten kulturtreibenden Vereinen im Chorverband Rheinland-Pfalz.

Jahrgang 1966, wurde Hans-Joachim Schöne im Pfarrhaus groß. „Da singt man ja von Anfang an“, denkt er lächelnd an die Kindheit und Jugend in der Mainzer Auferstehungsgemeinde, wo er Angebote für andere junge Leute aktiv mitgestaltete. „Meinen ersten Chor“, schaut er zurück, „habe ich mit 14 gegründet.“ Neue geistliche Lieder mochte er; sein musikalisches Vorbild, der christliche Liedermacher Manfred Siebald, gehört selbst zur Gemeinde.

Auf der Suche nach einer lebendigen evangelischen Kirche fand auch Silke Schöne, Jahrgang 1968, den Weg dorthin. Sie spielte schon als Jugendliche Orgel. Aufgewachsen ist sie auf dem Lerchenberg und folgte der Tradition ihrer Familie, beruflich in der Bank tätig zu sein.

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Zusammen sind die beiden, seit sie 18 ist. Gern schauen die beiden zurück auf besondere Jahre als junges Paar, mit musikalischen Erlebnissen in der Region und auf Reisen. Möglich wurde dies mit der Europa-Chor-Akademie, die Hans-Joachim Schöne in ihren Anfangsjahren mit begründen und begleiten konnte. Nach dem Abitur studierte er Musik in Mainz und war über zehn Jahre wissenschaftliche Hilfskraft bei Joshard Daus, Professor für Chorleitung. Dort habe er viel gelernt – rund um Organisation und Sponsoring und mit Blick auf „klassische Chormusik auf allerhöchstem Niveau“, gerät er ins Schwärmen. Neben dem Singen sei es spannend gewesen, außergewöhnliche Kombinationen in die Tat umzusetzen, in großen Projekten zu denken und diese gemeinsam zu verwirklichen.

Beruflich änderten sich die Prioritäten, als der heute erwachsene Sohn noch klein war. Am Mainzer Gutenberg-Gymnasium unterrichtet Hans-Joachim Schöne die Fächer Musik und Religion. Er schätzt es, mit Blick auf die musikalische und persönliche Entwicklung der Schüler viel bewirken zu können.

Nach Klein-Winternheim hatte einst die Anfrage von Walter Hackl und Inge Eckert geführt. Einige Frauen hatten den Wunsch, in einem gemischten Chor mitzusingen, er wurde als neuer Leiter ins Gespräch gebracht. „Anfangs hatte das Baby noch gar keinen Namen“, denkt er an die Gründungszeit 1994. In einer Versammlung wurden Ideen gesammelt, „PopChorn“ ging aus der Abstimmung als Favorit hervor. Wurde schon mit vielen Interessierten gestartet, so kamen immer weitere hinzu; heute sind es rund 140 Aktive. „Vorsingen“ sei daher notwendig, sagt Hans-Joachim Schöne, nur zwei Mal im Jahr könnten Neue aufgenommen werden. Seine musikalischen Aktivitäten in der Freizeit hat er bewusst auf Klein-Winternheim konzentriert, auch der Männerchor wird von ihm geleitet.

Silke Schöne unterstützt bei Popchorn-Proben und widmet sich zwei Chören der „Rasselbande“, die über 80 Kinder zählt. Großen Wert legt sie von Anfang an auf musikalische Früherziehung und Stimmbildung. Manche Steppkes der ersten Jahre sind inzwischen erfahrene Chorsänger, ob bei „PopChorn“ oder anderweitig.

Einig sind sich beide darin, dass Musik Erlebnisse bieten soll – schon für die Mitwirkenden bei den Proben und dann natürlich bei den Aufführungen, damit sich die eigene Begeisterung auf das Publikum überträgt. Groß ist die Bandbreite an Pop- und Gospeltiteln, die schon gesungen wurden.

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Doch wichtiger als ein festes Repertoire ist es für Hans-Joachim Schöne, immer neue Ideen zu entwickeln. Besonders intensiv war das Jubiläumsjahr mit vier Konzertprogrammen und über 5000 Zuschauern. 2020 sind die drei Konzerte vom 2. bis 4. Oktober in Ingelheim im Fokus der Vorbereitungen, die künstlerisch und organisatorisch sehr anspruchsvoll sind. In den Alpen, wo sie mit ihren Kindern gerne sind, tanken die beiden wieder neue Energie.