Gau-Algesheim spart durch Umstellung auf LED-Lampen über 14 ...

VG-Bürgermeister Dieter Linck (rechts) unterstützt Klimamanager Dorian Depué bei seinen Bemühungen um Einsparungen beim Strom – und somit bei der Kostensenkung für die Ortsgemeinden.Fotos: VG, Schmidt   Foto:

Es ist schon eine beachtliche Rechnung, die Dorian Depué, der Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim, da aufmacht: Zwischen 2013 und 2016 wurden in der Gemeinde...

Anzeige

VG GAU-ALGESHEIM. Es ist schon eine beachtliche Rechnung, die Dorian Depué, der Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim, da aufmacht: Zwischen 2013 und 2016 wurden in der Gemeinde Ockenheim 195 der insgesamt vorhandenen 350 Straßenlampen umgestellt auf LED-Leuchtmittel – die restlichen Lampen sind Natrium-Hochdruckdampflampen.

Waren im Jahr 2013 noch 152 000 Kilowattstunden für die Straßenbeleuchtung gezählt worden, so waren es 2016 nur noch 99 000 Kilowattstunden – eine Differenz von 53 000 Kilowattstunden, eine Senkung um 34,9 Prozent. Und das macht sich natürlich auch bei den für die Gemeinde anfallenden Stromkosten bemerkbar. Die betrugen im Jahr 2013 noch 31 557 Euro und sanken bis 2016 auf 17 355 Euro, also um 14 202 Euro und somit glatte 45 Prozent.

Weitere Einsparung für 2017 erwartet

Anzeige

Für die neuen LED-Lampen schlugen 115 241 Euro zu Buche, bei Einsparungen von rund 14 000 Euro pro Jahr hätten sie sich binnen acht, neun Jahren amortisiert. „Wobei erst im April 2016 nach Installation aller LED-Lampen auch die volle Stromeinsparung erzielt wurde“, merkt Depué an. „Daher ist 2017 mit einem geringeren Verbrauch als 2016 zu rechnen, mit der Folge, dass die Einsparung 2017 erneut höher ausfallen dürfte.“

Für den Klimaschutzmanager ließe sich aber der Einsparungseffekt noch einmal steigern. Während im ersten Zug die ineffizienten Halogendampf-Hochdrucklampen (HQL-Lampen) gegen LED-Lampen ausgetauscht wurden, wären auch die noch verbliebenen 155 Natrium-Hochdruckdampflampen, die gegenüber HQL-Lampen 30 bis 40 Prozent weniger Strom brauchen, auszutauschen. Damit könnte Ockenheim laut Depué dann weitere 3000 bis 5000 Euro pro Jahr an Stromkosten sparen.

Und für diesen Austausch ließen sich sogar Fördermittel in Höhe von 20 bis 25 Prozent beantragen. Interessierte Kommunen sollten sich allerdings bald zum Austausch entschließen, denn noch gebe es keine klare Aussage darüber, wie lange diese Fördermittel noch zur Verfügung stehen.

Ganz nebenbei, das betont der Klimaschutzmanager natürlich gerne, erbrachte der Wechsel der Lampen allein in Ockenheim zwischen 2013 und 2016 einen um rund 28,4 Tonnen verringerten Kohlenstoffdioxid-Ausstoß.

Auf noch einen weiteren Aspekt macht Klimaschutzmanager Dorian Depué aufmerksam: Die Installation von Photovoltaikanlagen lohnt sich nach wie vor insbesondere für Privathaushalte. Dies nicht zuletzt, weil die Preise der Anlagen in den vergangenen Jahren deutlich gesunken seien. „Voraussetzung für die wirtschaftliche Nutzung von selbst erzeugtem Strom ist allerdings, dass die Photovoltaikanlage bedarfsgerecht ausgelegt ist. Dazu empfiehlt es sich, schon in der Planungsphase die Einschätzung eines unabhängigen Experten, zum Beispiel eines Energieberaters, einzuholen“, hält Depué fest.

Anzeige

80 Prozent der rheinland-pfälzischen Photovoltaikanlagen seien auf Dachanlagen von Privathäusern oder kleineren Firmengebäuden installiert. „Ist der Stromverbrauch auf die Produktion der Photovoltaik-Anlage abgestimmt, kann bei einer optimal ausgelegten Anlage eine Eigenstromquote von 20 bis 30 Prozent erreicht werden“, rechnet Depué vor. Kämen zusätzlich Stromspeicher oder intelligente Systeme zum Einsatz, steige die Eigenstromquote sogar auf über 70 Prozent.

Aus Sonnenkraft lasse sich aber nicht nur Strom, sondern auch Wärme wirtschaftlich gewinnen. In Rheinland-Pfalz seien seit 2001 über 56 000 geförderte Solarthermie-Anlagen mit einer Fläche von über 507 000 Quadratmetern installiert worden. Dies entspricht immerhin der Größe von rund 50 Fußballfeldern.

Von Hans-Willi Blum