Büffeln mit dem iPad: An der Christian-Erbach-Realschule sollen Tablets die Schüler fürs Berufsleben fit machen. Auch Jugendliche mit Lernproblemen sollen besser motiviert werden.
GAU-ALGESHEIM. (red). Die Arbeit mit Tablets gibt es mittlerweile in unterschiedlicher Ausprägung an zahlreichen Schulen, doch der beschrittene Weg der Gau-Algesheimer Christian-Erbach-Realschule plus hebt sich von vielen Angeboten ab. An der Schule wird mit iPads der Firma Apple kombiniert mit Software-Produkten von Microsoft (office 365) gearbeitet.
Der stellvertretende Schulleiter Manuel Hortian präsentierte jetzt vor Gästen die Schulentwicklung der letzten beiden Jahre hin zur Microsoft Showcase Schule und die Besucher gewannen Einblicke in den Unterricht der Schule. Engagierte Kollegen zeigten Ausschnitte aus einem individualisierten Unterricht mit Unterstützung der modernen Technik. Vom leistungsstarken Schüler bis zu Schülern mit großen Lernschwierigkeiten eröffnen diese neuen Medien einen interessanten Zugang zum jeweiligen Unterrichtsfach. Fast beiläufig lernen die Heranwachsenden die Nutzung eines Tablets und der entsprechenden Software, die heute auch vielen Menschen in ihrem Berufsalltag begegnen. Es wird zwar auch weiterhin mit Büchern gearbeitet und die Pflege einer sauberen Handschrift betrieben, die Schüler nutzen die neuen Medien jedoch mehr und mehr als dauerndes Arbeitsmittel für ihre tägliche Arbeit. Diese Erfahrungen sind nur möglich, da alle Jugendlichen ab der Klassenstufe 8 ein iPad zur Verfügung haben. Sie nutzen es in der Schule und zu Hause und erfahren auch, dass ein sorgfältiger Umgang mit den Geräten notwendig ist.
Whiteboards und Apple-Fernseher in fast allen Räumen ermöglichen den unkomplizierten Einsatz in einer gut funktionierenden Wlan-Umgebung. Schulleiter Andreas Dilly erläuterte die Vorteile für Jugendliche, die krankheitsbedingt dem Unterricht fernbleiben müssen und von zu Hause aus die Möglichkeit haben, Unterrichtsinhalte über das Programm OneNote entweder mit Hilfe des Tablets oder dem eigenen Rechner zu Hause nachzuvollziehen und so weiter dem Unterricht folgen können. Lehrer zeigten hierbei auch ein hohes Maß an Transparenz ihrer Unterrichtsarbeit, heißt es in der Mitteilung der Schule.
Für die jüngeren Kinder in den Klassenstufen 5 bis 7 besteht durch die Nutzung von Tabletkoffern die Möglichkeit, Vorerfahrungen zu sammeln. Dies soll für den intensiven Einsatz ab Klassenstufe 8 motivieren. Die Thematisierung von Gefahren des Internets wie Cybermobbing, Datenschutz und Suchtverhalten erfolgt selbstverständlich vor dem Start im 8. Schuljahr. Das Kollegium habe sich auf den Weg gemacht, schrittweise und sinnvoll die Nutzung in den Alltag einfließen zu lassen. Die Elterninformation und -beteiligung spiele hier eine wesentliche Rolle und ein Feedback von Elternseite sei ausdrücklich erwünscht für die weiteren Schritte an der Schule. Allen Beteiligten müssen die Chancen, aber auch die Grenzen bewusst sein. Alle Gäste hätten sich beeindruckt von der schulischen Arbeit gezeigt und die weitere Unterstützung mit dem Ziel zugesagt, dass dieses Konzept gemeinsam weiterentwickelt werden soll. Durch die attraktive Umsetzung wurde die Christian-Erbach-Realschule plus zu einer von wenigen Beispielschulen in Deutschland, die Erfahrungen an andere interessierte Schulen weitergeben sollen.