Schulbus-Chaos im Landkreis Mainz-Bingen

Mittags und morgens gibt es immer Chaos, wenn die Schüler in die Busse strömen. Doch im Landkreis Mainz-Bingen häuft sich das Chaos gerade enorm.

Verspätungen und Ausfälle bei den Buslinien der KRN sorgten bei vielen Eltern und Schülern für einen holprigen Schulstart. Zahlreiche Beschwerden erreichten die Busgesellschaft.

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Mainz-Bingen. Ein neuer Fahrplan für die Schulbusse hat im Landkreis Mainz-Bingen dafür gesorgt, dass einige verwirrt und chaotisch wieder in den Schulalltag gestartet sind. Der Grund für den Fahrplanwechsel: Das kommunale Verkehrsunternehmen KRN, das schon am 17. Oktober den Betrieb aufgenommen hat und im Landkreis Bad Kreuznach tätig ist, stellt jetzt viele Busse und übernimmt einige Fahrten. Doch die Bilanz zum Schulstart fällt nicht nur vonseiten der Eltern und Schüler eher kritisch aus, zahlreiche Zuschriften haben diese Zeitung erreicht, auch das Unternehmen, selbst schreibt in einer Pressemitteilung von einem „durchwachsenen Start in den Schulbusverkehr”. Außerdem seien beim Unternehmen 600 Beschwerden eingegangen.

Betroffen von dem Schulbus-Chaos waren laut den Zuschriften fast alle Gebiete im Landkreis. Schüler, die von Engelstadt nach Ingelheim wollten, oder zum Oppenheimer Gymnasium, aber auch Schüler, die aus Harxheim kommen und in Mainz zur Schule gehen. „Mit Erschrecken musste ich am ersten Schultag feststellen, dass morgens nur noch ein einziger Bus der Linie 660 so fährt, dass die Schüler aus Harxheim rechtzeitig in Mainz sein können”, sagt Philipp Dominitzki, Vater von zwei Kindern aus Harxheim. Am ersten Schultag sei nur noch ein Bus der Linie 660 um 6.56 Uhr gefahren. Vor den Ferien habe es noch eine Verbindung um kurz nach 7 Uhr gegeben, die rechtzeitig in Mainz war. „Nun gibt es zwar um 7.27 Uhr noch eine weitere Verbindung der Linie 660”, sagt Dominitzki. „Doch bei nur fünf Minuten Verspätung, was im Berufsverkehr recht wahrscheinlich ist, ist es fast unmöglich, um 8 Uhr im Klassenzimmer zu sein.”

Kreisverwaltung Mainz-Bingen im Austausch mit KRN

Dem kommunalen Verkehrsunternehmen und dem Landkreis Mainz-Bingen ist bewusst, dass der Schulstart holprig verlaufen ist. Laut einer Pressemitteilung der Busgesellschaft entfielen rund 30 Schulbusse alleine am ersten Schultag. Daneben waren vor allem Verspätungen Inhalt von rund 600 Beschwerden, die die KRN erreichten. Baustellen, gesperrte Straßen und der Start in die Zeit nach den Herbstferien hätten für sehr volle Straßen gesorgt, sagt Uwe Hiltmann, KRN-Geschäftsführer. Diese äußeren Umstände seien für die KRN aber kaum zu ändern. Zudem merke man erst in der Praxis, dass die Taktung im komplett neuen Fahrplan nicht immer wirklich praktikabel umsetzbar sei. Hier sei man mit dem planenden Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbund (RNN) im Gespräch.  „Erste strukturelle Defizite konnten bereits ermittelt und beseitigt werden”, teilt auch die Kreisverwaltung Mainz-Bingen mit. Speziell der Schul- und Pendlerverkehr soll bis zum kommenden Montag weiter stabilisiert werden. Der Landkreis stehe dazu derzeit in intensivem Austausch mit der KRN und dem RNN.

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Laut Philipp Dominitzki wurde die Verbindung von Harxheim nach Mainz schon jetzt um eine Buslinie erweitert. „Ich habe in den letzten beiden Tagen beobachtet, dass jetzt zwei Busse der Linie 660 um 6.56 Uhr kommen”, sagt er. „Das ist schon mal gut, weil sich die Schüler jetzt auf die beiden Busse aufteilen können.” Trotzdem sei es wichtig, weitere Anpassungen gut zu kommunizieren, damit sich die Eltern und Schüler auf die Fahrplanänderungen einstellen können.