Wegen Rucksack in Jobcenter: Behörde in Ingelheim geräumt

Polizeieinsatz im Ingelheimer Jobcenter. Thomas Schmidt

Am späten Montagnachmittag kommt gegen 16.20 Uhr plötzlich Bewegung ins Jobcenter gegenüber der Kreisverwaltung in Ingelheim. Polizei-Einsatz, Evakuierung, rund um das...

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INGELHEIM. Am späten Montagnachmittag kommt gegen 16.20 Uhr plötzlich Bewegung ins Jobcenter gegenüber der Kreisverwaltung in Ingelheim. Polizei-Einsatz, Evakuierung, rund um das Gebäude ist alles ist abgesperrt. Die Polizei hat sich rund um die Neue Mitte in Stellung gebracht, auch der Rewe-Markt im Gebäude ist für Kunden erst einmal tabu.

Der Grund: Ein blauer Rucksack steht im Eingangsbereich des Jobcenters. Eine Bombe? Das sollen die Sprengstoffexperten des Landeskriminalamts klären. Die kommen aus Mainz, um den verdächtigen Rucksack zu untersuchen. Aus Sicherheitsgründen habe man zuvor die Mitarbeiter des Jobcenters nach Hause geschickt, erklärt Polizei-Pressesprecherin Heidi Nägel. Die Situation sei „noch verworren“ teilt sie außerdem kurz nach der Evakuierung mit.

Mann mit Schottenrock und Wikingerhelm

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Ein Mann hat den blauen Rucksack im Jobcenter abgestellt. Weil er gegen 16 Uhr mit Schottenrock, Wikingerhelm und bemaltem Gesicht in der Stadt unterwegs war, hatte er schon auf den Weg vom Bahnhof zum Jobcenter Mainz-Bingen mit Sitz in der Konrad-Adenauer-Straße in Ingelheim die Aufmerksamkeit einiger Passanten erregt. Zudem soll der Mann noch „wirres Zeug“ gerufen haben, teilt die Polizei mit. Unter anderem hatte er wohl angedroht, dass in Ingelheim eine Bombe hochgehen werde. Gleich mehrere Notrufe wegen eines Mannes, der mit schwarzem Mantel und Helm wie ein Kämpfer aus dem Mittelalter aussehe, gingen daraufhin bei der Dienststelle in Ingelheim ein, die Beamten machten sich sofort auf den Weg in die Innenstadt. Mehrere Männer habe man kontrolliert, so die Polizei-Pressesprecherin, bis man sich sicher war, den Richtigen gefunden zu haben. Die Polizisten konnten den 37-jährigen Deutschen schließlich im Jobcenter stellen und in Gewahrsam nehmen.

Weil sein Rucksack aber noch unangetastet im Gebäude steht, muss das schließlich evakuiert werden. „Vorsichtshalber“, sagt Nägel. Der Rucksack wird darum nicht bewegt, bis die Mainzer Bombenexperten ihn geröntgt haben. Man müsse immer damit rechnen, dass sich ein aufgebrachter Kunde an den Mitarbeitern des Jobcenters „rächen“ wolle. Ob das auch hier der Fall ist? Zu den Hintergründen konnte die Polizei bislang noch keine Angaben machen. Erste Ermittlungen ergaben aber, dass der 37-Jährige bereits häufiger wegen psychischer Auffälligkeiten in Erscheinung getreten ist.

Um 17.20 Uhr, gut eine Stunde nach der Evakuierung, ist der Einsatz beendet. Die Mitarbeiter des Jobcenters dürfen zurück an ihre Arbeitsplätze, die Straßensperre wird aufgehoben. Entwarnung: Im Rucksack befanden sich nur persönliche Gegenstände, überwiegend Kleidung.