Zum Abschluss der Schöpfungswoche unter dem Thema „Keine Angst?!“ trat die Band Duo Balance im WBZ auf. Bei dem Konzert ging es nicht nur um Angst – vor allem auch darum,...
INGELHEIM. Eine komplette Woche standen Vorträge, Diskussionen, Gottesdienste aller Religionen und weitere Veranstaltungen unter dem Thema Angst, genauer „Keine Angst?!“ Denn Frage- und Ausrufezeichen beleuchteten zur sechsten Schöpfungswoche nicht nur Facetten der Angst, sie boten immer wieder auch Lösungsvorschläge an. Entsprechend endete die Themenwoche, an der sich fast alle Ingelheimer Glaubensgemeinschaften beteiligten, mit dem Aspekt Mut – durch das Duo Balance und einem Konzert im großen Saal vom WBZ. Nachdenklich, heiter, mit Augenzwinkern, melodiös, stimmungsvoll, ein eingespieltes Team mit Stimme, Charme und zwei Gitarren, so lässt sich das Programm von Christine Maringer-Tries und Johannes Peter Tries, die seit rund 30 Jahren als Duo Balance hier in der Region unterwegs sind, auf den Punkt bringen. Ihre Lieder hatten sie passend zur Überschrift der Schöpfungswoche ausgewählt, diese um den Aspekt Mut erweitert und darauf ihren Schwerpunkt gelegt: „Keine Angst! Habe Mut!“ In ihren Covern, unter anderem von Georges Moustaki, John Lennon, Louis Capart und Klaus Hofmann luden sie zum Leben, Lieben und Lachen ein. Sie erzählten mal auf Deutsch, Englisch oder Französisch von der kurzen Blütezeit des Lebens und ließen Visionen entstehen: von den Sternen der Nacht, der Blume des Tages und den strahlenden Augen der Kinder. Sie schwärmten aber auch vom Wert wahrer Freunde, wünschten Hoffnung und Beharrlichkeit für eine bessere Welt mit Tanz, Gesang und ganz klar – viel Liebe: „Come again, sweet love“, komm wieder, du meine Liebe. Und sie servierten ein „Mutmacherlied für jede Tageszeit“. Die Zuhörer waren sich einig, „das war ein gelungener Abschluss der Schöpfungswoche.
Am Ende des Konzerts zog Franz Diehl, einer der Organisatoren, ein persönliches Resümee zur Schöpfungswoche. „Angst ist ein Thema, das Leute massiv betrifft.“
Entsprechend gut waren die Veranstaltungen besucht. „Es waren immer 50 bis 60 Leute da“, zeigt er sich höchst zufrieden, während er die Vorträge Revue passieren lässt. Sie trafen den Nerv und berührten oft auch emotional. Vor allem entspannen sich immer wieder lebhafte Diskussionen. Persönliche Highlights waren für ihn der Abend mit Professor Dr. Franziskus von Heeremann und seine psychologischen Überlegungen zur Überwindung der Todesangst. Die Auseinandersetzung mit der Angst aus psychologischer Sicht, mit Dr. Michael Reicherts, aber auch die Veranstaltungen in der Mediathek mit dem Schauspieler Christian Klischat, der Abend im Kino und zu guter Letzt die Diskussion zum Klimawandel mit Professor Dr. Stephan Borrmann. Franz Diehl findet noch weitere lobende Worte. Einmal für das Engagement der Stadt, die die Schöpfungswoche finanziert, und den Kunstverein, dessen Ausstellung verlängert wird. Aber auch für die Veranstaltungen für Schüler im Kreistagsgebäude, die von achten und zehnten Klassen des SMG und der Kaiserpfalz-Realschule plus besucht wurden. Dabei ging es einmal um die Angst um Cybermobbing und das Entstehen der Angst, als Hitler ab 1932 mehr und mehr Macht an sich riss.
Sehr besonders gestaltete sich aber eine Premiere, die das sogenannte „Assisi-Modell“ aufgriff. Der multireligiöse Gottesdienst, der ebenfalls im WBZ-Saal stattfand. Dabei ging es um achtsames und respektvolles Umgehen der Religionen untereinander, „zuhören beim Beten der anderen, aber nicht gemeinsam beten“. Diesen Gottesdienst der anderen Art hatte Daniel Kempin musikalisch begleitet, „das war der jüdische Anteil“, erzählt Franz Diehl. Der neue Diakon Olliver Zobel begleitete diesen Gottesdienst mit einer Ansprache.
Das Duo Balance schloss den multireligiösen Reigen ganz zum Abschluss mit einem Lied von Konstantin Wecker und der Aufforderung, mutig zu sein, „Was keiner wagt, das sollt ihr wagen, was keiner sagt, das sagt heraus“.