Heute wieder Kita-Streiks in Rheinhessen: Demo in Ingelheim

In den vergangenen Wochen demonstrierten Erzieher und Co. in Mainz, am Mittwoch gehen sie in Ingelheim auf die Straße. Archivfoto: Harald Kaster

Auch in Mainz und Rheinhessen streiken am Mittwoch Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst. Bei einer Demonstration in Ingelheim rechnet Verdi mit 300 bis 400 Teilnehmern.

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INGELHEIM / MAINZ / WORMS. An diesem Mittwoch müssen Eltern in einer Reihe rheinland-pfälzischer Städte in Kitas und in der Ganztagsbetreuung an Schulen wieder mit Warnstreiks rechnen.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat am Mittwoch, 4. Mai, eine Demonstration in Ingelheim angemeldet. Grund ist der bundesweite Streik- und Aktionstag im Sozial- und Erziehungsdienst. Angemeldet sind laut städtischer Pressestelle rund 200 Teilnehmer, Verdi-Gewerkschaftssekretär Tupac Orellana rechnet sogar mit 300 bis 400 Personen.

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Die Streikenden versammeln sich zunächst am Freibad im Blumengarten und laufen ab 10 Uhr in Richtung Sebastian-Münster-Platz. Die Stadt erwartet dabei leichte Verkehrsbehinderungen auf einer Fahrbahnseite. Über die Friedrich-Ebert-Straße queren die Demonstranten den Wochenmarkt, der allerdings nicht beeinträchtigt werden soll. Dementsprechend soll die abschließende Kundgebung hinter den Marktständen stattfinden. Das Ende ist für 13 Uhr angemeldet.

Auch in Mainz und Worms bleiben Kitas zu

Auch in Mainz und dem übrigen Rheinhessen wird gestreikt. Die Beschäftigten wollen am Vormittag durch die Mainzer Altstadt ziehen und danach vor dem Staatstheater eine Kundgebung abhalten. In Mainz streiken über 500 Erzieherinnen und Erzieher. Von 61 städtischen Kitas haben am Mittwoch 54 geschlossen, die Eltern wurden vorab auf den Streik aufmerksam gemacht. Außerdem hatte die Stadt zuvor in den Kitas nachgefragt, wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem Arbeitskampf teilnehmen wollten und dann entschieden, ob eine Kita geöffnet oder geschlossen bleibt. Darüber wurden die Eltern informiert, teilte die Stadt mit. Wobei die Erzieherinnen und Erzieher nicht verpflichtet sind, entsprechende Auskünfte zu geben.

Auch in Worms wird gestreikt: Von den insgesamt 18 kommunalen Kitas haben aber nur fünf mit Einschränkungen zu kämpfen – um einige weniger als in der Vorwoche. Komplett geschlossen ist die Kita Pusteblume, in der Kita am Klinikum lediglich die Krippengruppe. Notbetreuungen gibt es in der Bergschule (bis 14 Uhr), in der Kita in der Gibichstraße (bis 14 Uhr) und in der Kita Sonnenschein (bis 13.15 Uhr). „Das ist jetzt die zweite Runde – letzte Woche war es schlimmer“, sagt dazu Daniel Fröb, Pressesprecher der Stadt Worms. Beschwerden von Eltern, so Fröb, seien bei der Stadt keine eingegangen. In der Stadt Alzey und im Landkreis Alzey-Worms soll es keine Auswirkungen auf den Kita-Betrieb geben.

Bundesweit ruft Verdi die Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen und an betreuenden Grundschulen zum Streik auf. Dazu zählen beispielsweise Erzieher, Kinderpfleger und Sozialassistenten. „Hintergrund sind die bislang ergebnislosen Verhandlungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst und die angespannte Situation in den Einrichtungen der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern“, erklärt der Verdi-Landesbezirk Rheinland-Pfalz. Die bundesweiten Tarifverhandlungen sollen am 16. und 17. Mai in Potsdam fortgesetzt werden.

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In den vergangenen Wochen demonstrierten die Beschäftigten bereits mehrfach in Mainz, zuletzt am vergangenen Freitag. Verdi fordert in den Tarifverhandlungen bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung.