14. Demokratietag in Ingelheim ist ein voller Erfolg

Beim Demokratietag warteten nicht nur Workshops und Debatten auf die Schüler, sondern auch Aktionen und gute Gespräche. Foto: Schmidt
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Hunderte Schüler aus ganz Rheinland-Pfalz sind am Donnerstag in die kING und das WBZ gekommen und haben dort an vielen Workshops teilgenommen. Malu Dreyer eröffnete den Tag.

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INGELHEIM. Es sollte der „größte Chor werden, den die kING je gesehen hat“. Rico Montero, Mitbegründer und künstlerischer Leiter der Organisation HeartBeat, die mit Musik und Kunst Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche entwickelt, heizte dem Publikum am Donnerstagmorgen ganz schön ein. Nicht nur die vielen Schüler, die zur Eröffnung des 14. rheinland-pfälzischen Demokratietages nach Ingelheim gekommen waren, machten mit. Auch Politiker wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Staatssekretär Dr. Denis Alt oder Beigeordneter Wolfgang Bärnwick und alle anderen Gäste machten mit. Und so sangen alle zusammen den spontan ausgedachten Text: „Meinungsfreiheit, Toleranz, du weißt, dass du es kannst“.

Wieso diese Begriffe? Sie waren unter anderem die Antwort auf die Frage, welches Wort die Zuschauer im Publikum mit „Demokratie“ verbinden. Denn genau darum ging es an diesem Tag, der bereits zum zweiten Mal in Folge in Ingelheim stattfand. Schirmherrin und Ministerpräsidentin Malu Dreyer eröffnete den 14. Demokratietag unter dem Motto „Zukunft. Machen. Jetzt!“ dann ganz ohne Rap und Chorgesang. „Wir brauchen die jungen Leute, denn vieles steht an, was gestaltet werden muss“, sagte Dreyer in ihrer Begrüßungsrede. Rheinland-Pfalz müsse ein offenes, vielfältiges Land bleiben, das unterschiedliche Meinungen, Kulturen und Religionen zulässt, betont sie. „Wir alle machen die Gesellschaft erst aus.“

Wolfgang Bärnwick, der Oberbürgermeister Ralf Claus vertrat, verdeutlichte die Rolle der Demokratie und Toleranz in Ingelheim. „Über 100 Nationen leben hier friedlich zusammen“, sagte der Beigeordnete. Mit den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit, mit denen sich gerade viele junge Menschen beschäftigen, habe sich der Stadtrat in Ingelheim bereits seit 2012 stark auseinandergesetzt.

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Der Demokratietag ist vor allem dafür da, Schüler zu Wort kommen zu lassen, sich mit ihnen auszutauschen und Tipps mit auf den Weg zu geben. In der kING und dem Weiterbildungszentrum wurden den ganzen Tag über in sieben verschiedenen Räumen parallel Workshops, Diskussionsrunden, Vorträge, Projekttage und andere Angebote abgehalten. Angefangen mit einer Diskussionsrunde mit Malu Dreyer, Demokratieexperte Dr. Martin Linden und drei Ingelheimer „Fridays-for-Future“-Organisatoren im großen Saal der kING, konnten die Schüler außerdem einen Demokratietalk mit Landtagsabgeordneten führen, mit Integrationsministerin Anne Spiegel diskutieren, oder Hip-Hop-Tanz lernen.

Neben den aufgebauten Messe-Ständen, bei denen sich zahlreiche Organisationen präsentierten, gab es zahlreiche Projekte, beispielsweise zu den Themen „Digitale Zivilcourage“, „Partizipation“, „Wie kann gute Schülerbeteiligung gelingen?“, „Menschenrechte in der Gedenkstätte KZ Osthofen“, „Was kann ich selbst für unser Klima tun?“, „Kompetenztraining Respekt“, „TransKids – anders aber normal“ und viele mehr.

Beim SWR Fakefinder konnten die Schüler lernen, wie man Fake News erkennt und versteht, Landtagspräsident Hendrik Hering sprach in seiner Rede mit der Initiative „Plant for the planet“ darüber, „warum wir 1000 Milliarden Bäume brauchen.“ Und bei dem Workshop „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen“ gab es viele Infos zum Thema Meinungsfreiheit und ihre Grenzen.

Für Ingelheim war der 14. Demokratietag wieder ein Aushängeschild. Den ganzen Tag waren kING, WBZ und der Fridtjof-Nansen-Platz voll belebt - letzterer nicht nur wegen der vielen Food-Trucks, die dort der Verpflegung der hunderten Schüler, Helfer und Aussteller dienten. Nach zwei Demokratietagen in Folge steht dem nächsten Event 2020 nichts mehr im Wege.

Von Ivana Kettern