Der Sportleiter des Motorsportclubs Bingen, Frank Zimmermann, ist zufrieden mit der Resonanz der Automobil-Schau am Rheinufer. Wieso die alte Technik noch immer viele begeistert.
BINGEN. Der MSC, der Motorsportclub Bingen, war am Sonntag Gastgeber einer Oldtimer-Schau am Rheinufer. Die AZ sprach mit Sportleiter Frank Zimmermann (56).
Herr Zimmermann, wie viele Oldtimer fanden den Weg nach Bingen?
Rund 300 werden es gewesen sein. Die meisten Besitzer kamen aus der Region, aber auch aus Wittlich und Bernkastel-Kues rollten gegen Mittag noch Wagen ein. Leider war die Witterung am Morgen nicht ganz so beständig.
Sie klingen trotzdem zufrieden. Wie war die Zuschauer-Resonanz?
Auch hier spürten wir das Wetter anfangs. Aber um die Mittagszeit schätze ich die Besucherzahl auf 2500 bis 3000. Es waren ja auch wirklich einige Hingucker dabei.
Was macht aus Ihrer Sicht den Reiz aus?
Zweierlei: Erstens ist es die unkomplizierte Technik, die auch nach 50 oder 80 Jahren noch funktioniert. Zweitens sieht man Fahrzeuge, die heute aus dem Straßenbild fast völlig verschwunden sind, aber in der eigenen Jugend die Optik prägten.
Welchen Wagen mit H-Kennzeichen fahren Sie?
Einen VW-Scirocco GTI. Ich habe ihn 1999 gekauft, aber mein erstes eigenes Auto war klassisch ein VW Golf.
Was sind die ältesten Veteranen der Schau?
Einen Peugeot 201 aus dem Jahr 1930 habe ich gesehen und aus demselben Baujahr einen Ford A.
Welche Autos würden Sie zu den exotischsten zählen?
Wir haben zwei Autos mit Variomatic am Start. Das ist selten. Rarität ist ein alter Mazda mit zerlegtem Wankelmotor. Am echten Modell lässt sich hier die Technik lernen.
Oldtimer-Fans bekommen leuchtende Augen. Andere schütteln in Zeiten von Klimawandel nur den Kopf. Was entgegnen Sie Kritikern?
Wir sind sicher nicht die größten Luftverschmutzer mit unseren wenigen Kilometern. Ich persönlich tanke den Oldtimer dreimal im Jahr.
Sie haben sich mit Rheingauer und Ingelheimer Gleichgesinnten für die Clown-Doktoren zusammengetan. Was brachte die Schau am Rheinufer in die Kasse?
Richtig, es war die zweite von drei Benefizaktionen auf beiden Seiten des Flusses. Bei uns wird wohl am Ende des Tages ein vierstelliger Betrag zusammengekommen sein.
Das Interview führte Christine Tscherner.