Wie Mark Diefenbach zu seiner Photovoltaik-Anlage kam, was seiner Meinung nach Vorteile sind und vor allem – was er und Klimaschutzmanagerin Lisa Christmann alles erreichen wollen.
BINGEN/SPONSHEIM. „Wenn man beginnt, sich damit zu beschäftigen, eine Solaranlage auf dem eigenen Dach zu installieren, ist es gar nicht so einfach, sich zwischen all den Informationen zurechtzufinden.“ Das sagt Mark Diefenbach, Bingens erster ehrenamtlicher Solarbotschafter. Am Donnerstag, 8. Dezember, um 17 Uhr, spricht Diefenbach in der Sponsheimer Palmensteinhalle über seine Erfahrungen mit dem Thema Photovoltaik und hofft, auf diese Weise mehr Menschen für die grüne Energie vom eigenen Dach zu begeistern.
„Ich habe ursprünglich angefangen, mich mit Photovoltaik zu beschäftigen, weil ich CO2 einsparen wollte. Ersparnisse bei den Stromkosten standen gar nicht so sehr im Vordergrund“, berichtet Diefenbach. „Das begann vor einigen Jahren. Meine Tochter hatte sich in der Schule mit dem Klimawandel beschäftigt und mich auf immer mehr Dinge hingewiesen, wo wir nachhaltiger leben könnten. Ich habe mich dann selbst stärker damit auseinandergesetzt und die Entscheidung getroffen: Wir installieren eine Photovoltaik-Anlage.“ Mittlerweile, sagt Diefenbach, sei er angesichts der steigenden Strompreise natürlich auch aus finanziellen Gründen froh, den Schritt gemacht zu haben. Doch mit der Entscheidung begannen die Schwierigkeiten. Worauf muss man achten? Was gilt steuerrechtlich? Wie unterscheidet man eigentlich ein gutes Angebot von einem schlechten? Diefenbach suchte sich alle Informationen selbst im Netz zusammen und dachte damals schon: „Es wäre schön, wenn man diese Informationen gebündelt bekommen könnte.“ Zwar gibt es durchaus solche Angebote, etwa bei den Energieberatungen der Verbraucherzentrale, aber: „Das war mir damals noch unbekannt, und ich glaube, auch heute wissen wenige von dieser Möglichkeit.“
In den letzten Jahren hat sich aber bezüglich der Informationslage viel getan. Gerade Anfang dieses Jahres startete die Stadt Bingen ihre Solaroffensive BINSolar. Unter Leitung von Klimaschutzmanagerin Lisa Christmann fanden mehrere Online-Informationsveranstaltungen mit überwältigenden Teilnehmerzahlen von bis zu 500 Zuhörern statt. Hier brachte sich auch Diefenbach erstmals ein, der Christmann kontaktiert hatte und in einem Impulsvortrag über seine Erfahrungen bei der Kombination von Solarenergie und E-Mobilität sprach. „Auf diese Weise fand ich zu den Online-Seminaren in Kooperation des Solarenergie Fördervereins Deutschland e.V. (SFV) und des ,Wattbewerb‘. Der Verein bildet Menschen, die bereits eigene Photovoltaik-Anlagen haben und ihre Erfahrungen weitergeben möchten, zu Solarbotschaftern aus.“ Und da Diefenbach helfen wollte, belegte er das kurze Seminar und steht fortan Menschen in Bingen und Umgebung mit Rat und Tat zur Seite.
„Die Idee“, sagt Diefenbach, „ist nicht, dass wir zum Schluss perfekt ausgebildete Energieberater sind. Es geht tatsächlich darum, Menschen abzuholen, die neu in der Materie sind und mit unseren eigenen Erfahrungen weiterzuhelfen. Dabei lernen wir auch selbst weiter dazu.“ Gleichzeitig bildet der Solarbotschafter eine Brücke zu den professionellen Beratungsstellen. Die werden dann auch in der Palmensteinhalle mit vor Ort sein. Im Anschluss an Diefenbachs Vortrag informiert Peter Magyar, Energie- und Solarberater der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in Bingen, über die anbieterunabhängigen Beratungsmöglichkeiten der Verbraucherzentrale. Beide Vorträge sollen relativ kurz gehalten werden, damit im Anschluss viel Zeit zum Austausch und Netzwerken bleibt. Das große Ziel, so Klimaschutzmanagerin Christmann, wäre, dass sich auf diese Weise auch weitere Menschen begeistern lassen, Solarbotschafter zu werden. „Es wäre schön, ein Netzwerk zu haben, das Bingen und alle Vororte abdeckt. Einen niedrigschwelligen Einstieg in das Thema, sodass man sich einfach in der Nachbarschaft informieren kann, wenn man darüber nachdenkt, selbst eine Photovoltaik-Anlage zu installieren.“
Die Veranstaltung in der Palmensteinhalle ist ein weiterer Baustein in der Binger Solarkampagne, die auch im kommenden Jahr weitergeführt werden soll. Und am 10. Dezember plant die Verwaltung zusätzlich noch eine weitere „Energieberatung to go“ ab 11 Uhr im Foyer des City Centers.
Infos rund um die Veranstaltung, Photovoltaik und die Ausbildung zum Solarbotschafter gibt es bei Klimaschutzmanagerin Lisa Christmann, Telefon 06721-970753. E-Mail: klimaschutz@bingen.de oder unter www.bingen.de/pv. Die Mail des Solarbotschafters lautet pvbotbin@t-online.de. Der Infoabend ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es gilt Maskenpflicht.