Der Stadtmarketingverein Bingen Unternehmen Zukunft (BUZ) steht vor einer Zäsur. Dr. Achim Geisthardt musste seine Ankündigung in der Mitgliederversammlung des...
BINGEN. Der Stadtmarketingverein Bingen Unternehmen Zukunft (BUZ) steht vor einer Zäsur. Dr. Achim Geisthardt musste seine Ankündigung in der Mitgliederversammlung des vorangegangenen Jahres wahr machen und gab jetzt sein Amt nach fünf Jahren als Vorsitzender aus privaten Gründen ab. Der Chefsessel bei BUZ bleibt einstweilen vakant. Der Vorstand hat entschieden, vorläufig als Leitungskollektiv zu agieren. Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass derzeit verschiedene Handlungsstränge sich miteinander zu verknüpfen beginnen. So ist noch nicht ganz heraus, welche Teile des Stadtmarketings künftig dem neuen Tourismusmanager angetragen werden sollen. Geisthardt selbst machte deutlich: „Die Bedeutung und Größe der Stadt erfordert eine professionelle Koordination. Wir können nicht alles im Ehrenamt stemmen.“
Oberbürgermeister Thomas Feser erhellte ein wenig die Szenerie und informierte die Mitgliederversammlung, dass über die Besetzung der Spitze in der Touristik und dem Stadtmarketing im Haupt- und Finanzausschuss am 6. März entschieden werde. Der Stadtrat stimme dann abschließend am 20. März ab. Der neue Manager solle einer GmbH vorstehen, die auch das Stadtmarketing einbinde. „Wir müssen den Tourismus nach vorne bringen und Bingen weiterentwickeln mit vereinten Kräften“, so der Oberbürgermeister. Feser dankte dem scheidenden Vorsitzenden für seine Arbeit, die stets sehr konstruktiv und zielorientiert gewesen sei.
Dank an Achim Geisthardt mit Blümchen, die wegen der Kälte dick in Papier eingeschlagen waren, sagte für den Vorstand auch stellvertretende Vorsitzende Dr. Ingrid Vollmer. Der Vorsitzende hinterlasse große Fußstapfen, in die nun der Vorstand mit seiner Arbeit erst mal hineinpassen müsse. Geisthardt selbst meinte, die Arbeit bei BUZ habe ihm Freude bereitet und ausgefüllt. Er sehe nun in dem anstehenden Wechsel auch eine Chance für BUZ, sich wieder zu erneuern.
In seinem Rück- und Ausblick konnte Achim Geisthardt eine Fülle von Aktivitäten im Stadtmarketing benennen. Im Zentrum steht derzeit die Binger Messe vom 29. April bis 1. Mai (wir berichteten). Geisthardt erinnerte unter anderem an die Aktion „Bingen ohne Plastiktüten“ und an die bessere Ausschilderung der Unterführungen am Bahnübergang Starkenburger Hof. In diesem Jahr will BUZ da noch nachlegen. Die Unterführung am Rheinkai soll neu gestaltet werden und auf der einen Seite eine Zeitachse zur Geschichte Bingens zeigen, auf der anderen Binger Sehenswürdigkeiten. Auch die Gestaltung des Hildegardkreisels erwähnte der Vorsitzende. Enttäuscht sei der Vorstand vom Ergebnis der Bemühungen um ein Job Ticket. Nur 50 Teilnehmer hätten sich gemeldet. Mindestens 100 wären erforderlich gewesen. Die Aktion wurde eingestellt. Auch bei der Festbeleuchtung gab es Ungemach, weil der lockeren Halterungen wegen in der Salzgasse ein Element hätte versetzt werden müssen. Das war nicht möglich, da das erforderliche Einverständnis der Hauseigentümer nicht gegeben wurde. Die Beleuchtung wurde insgesamt gewartet, was knapp 30 000 Euro kostete.
In diesem Jahr wird BUZ sich außerdem des Themas Online-Handel und wie der mit dem Einkauf in der Stadt verknüpft werden kann, widmen. Auch will sich der Verein bei den Aktionen zu zehn Jahre Landesgartenschau beteiligen, wobei Geisthardt hervorhob, dass BUZ seinerzeit gegen erheblichen Widerstand die Idee einer Gartenschau vorangebracht habe. Er forderte die Runde deshalb auf, sich auch für die geplante Bundesgartenschau 2031 zu engagieren.
Schatzmeister Stefan Theis sieht BUZ für das laufende Jahr finanziell gut aufgestellt. Er mahnte aber, an einer Steigerung der Mitgliederzahlen zu arbeiten. Die Versammlung entlastete daraufhin den Vorstand und wählte die Führungsriege neu.
Von Erich Michael Lang