Zwischen Biergarten und Palais soll ein „Sommer-Hotspot“ entstehen. Die Binger Zollamt-Crew arbeitet zurzeit auf die Eröffnung am 24. Mai hin.
BINGEN. Beachclub heißt die neueste Baustelle: Zwischen Biergarten und Palais entsteht ein echter Sommer-Hotspot. So wünschen es sich zumindest die Macher der Binger Zollamt-Crew. Am 24. Mai ist Eröffnung, Neugier garantiert. Die Ostertage mit bestem Ausflugswetter zeigten wieder einmal die starken Qualitäten der Stadt als Urlaubsdestination. „Da brauchst Du nicht wegfahren“ gehörte wohl zu den am meisten gesprochenen Worten des langen Bingen-Wochenendes. Was zum Urlaubsglück am Wasser fehlt?
Sand an den Füßen, lässigen Sound im Ohr und vom Liegestuhl aus in die Sonne blinzeln: Nicht nur in der Großstadt gehören Beachclubs längst zur Freiluft-Saison. Sie halten Einzug an Stränden, Flussufern und Baggerseen. „Wir wollen das Thema Wasser in Bingen stärker bespielen“, sagt Jens Feuerbach vom Zollamt-Team.
„Sitzsäcke, Himmelbetten und Hängematten sind bestellt, die Chill-Ecken sind schon fertig.“ Jens Feuerbach deutet auf Polster zwischen Holzpaletten. Mit 800 Paletten schaffen Limburger Messebauer auf der oberen Fläche des Biergartens die Basis. Das DIN-Holz dient nicht nur als Umgrenzung und Unterbau der Möbel. Auch ein Holzschiff in der Mitte greift das Thema auf.
Wo im Winter Schlittschuhe verliehen wurden, wird Heriberts Hafenbar verbaut. Am Zollamt klappte es nicht mit der Genehmigung für den Ganzjahresbetrieb. Das gut 600 Quadratmeter große Terrain am Palais indes bietet den Platz. „Der obere Teil des Biergartens war außer zum Public-Viewing oder während Winterwunderland-Wochen kaum genutzt“, sagt Feuerbach. Mit dem Beachclub, dem nach eigenen Angaben größten zwischen Mainz und Koblenz, soll sich das ändern.
Der Beachclub will ein gechilltes Sommerangebot schaffen mit moderater DJ-Musik, mit Drinks, Cocktails, Shisha-Bar und Snacks. Pizza, Toast, Chips und Dips statt großer Restaurantkarte sind in Planung. Unter Hashtags wie „summerfeeling“, oder „urlaubsfeelingamrhein“ wirbt das aufwändig hergerichtete Außengelände um Campus-Publikum auf beiden Rheinseiten.
Apropos Rheinseite: Ein Geisenheimer Privatinvestor hatte vor sieben Jahren im Rheingau den Traum der Binger vom Rheinstrand angeheizt. Bar und Clubmusik, Beachvolleyball und Standup-Paddeln – die Atmosphäre eines kalifornischen Surferstrands transportierte Dietmar Tietze ans Wasser. Seine „Strandperle“ am Geisenheimer Campingufer deklarierte den Fluss als Urlaubsrevier. Livekonzerte und Cocktail-Themenabende sowie die Vermietung als Event-Bar rundeten sein Konzept auf 1800 Quadratmetern ab. So schwappte der Rheinstrand-Wunsch seit 2012 wiederholt in die Binger Gremien herüber. Der Stadtrat lehnte jedoch das Rhein-Nahe-Eck als möglichen Standort ab.
Die Entwicklungsgesellschaft EGB sollte als Alternative ein Gelände an der Autofähre prüfen. Ein halbes Jahr später zog sich der Investor von Bingen zurück. Das Argument: Das Terrain zwischen Gartenstadt und Autofähre hätte teuer rückgebaut werden müssen, wenn das Hotel seine Baugrube aushebt. Mit sieben Jahren bis zum Baustart rechnete damals kein Mensch.
So wecken derzeit gleich zwei Baustellen am Rhein die Neugier: Die Grube von „Papa Rhein“ am Beginn und der Beachclub am Ende der Promenade. Beide bewegen tonnenweise Rheinsand. Am Palais verteilen die Messebauer 100 Tonnen mit Schubkarren und Rechen.
Ob es auch SUP-Verleih nach Geisenheimer Vorbild geben wird? „Die Bretter sind bei uns reine Deko“, sagt Feuerbach. Bis Ende Mai sollen Dekoration und Möbel, Lichtkonzept und Programm stehen. „Wenn wir wieder so einen Sommer wie 2018 bekommen, wird das hier der Knaller.“ Die Vorfreude steht Jens Feuerbach im Gesicht.