Rüsselsheim: Opel und PSA geben bei Zusammenarbeit Gas -...

Die kommende Version des Opel Corsa soll schon auf einer PSA-Plattform gebaut werden. Foto: Opel
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Der Rüsselsheimer Autobauer Opel und die künftige Mutter PSA (Peugeot/Citroën) arbeiten bereits enger zusammen als bislang bekannt. Nach Informationen dieser Zeitung wird...

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RÜSSELSHEIM. Der Rüsselsheimer Autobauer Opel und die künftige Mutter PSA (Peugeot/Citroën) arbeiten bereits enger zusammen als bislang bekannt. Nach Informationen dieser Zeitung wird schon die nächste Generation des Bestsellers Corsa, dessen Produktion 2019 startet, auf einer Plattform der französischen PSA gebaut - und nicht wie ursprünglich geplant auf einer GM-Architektur.

Nach den Opel-Modellen Crossland X, Grandland X und Combo ist der neue Corsa bereits das vierte gemeinsame Projekt der Rüsselsheimer und der Franzosen. Der Kleinwagen wird im spanischen Opel-Werk Saragossa gefertigt. Dort sollen in Zukunft auch das mit dem Corsa verbundene PSA-Modell sowie die nächste Generation des Opel Adam vom Band laufen. Am spanischen Standort werden künftig also ausschließlich Gemeinschaftsprojekte mit PSA produziert.

Höhere Margen durch PSA-Architektur

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Wie diese Zeitung aus Unternehmenskreisen erfuhr, haben beim Corsa die höheren Margen, die mit der PSA-Architektur erzielt werden können, den Ausschlag für die neue Konzeption gegeben. Mit einer PSA-Plattform ließe sich pro Einheit künftig gut Geld verdienen, was mit einer GM-Architektur so nicht möglich gewesen wäre, heißt es weiter. Insider sehen darin auch eine Bestätigung, dass Opel unter dem Dach von PSA insgesamt eine bessere Zukunft habe als beim US-Autobauer.

In Saragossa betreibt Opel sein größtes Montagewerk. Aktuell fertigen rund 5.100 Mitarbeiter drei Corsa-Modelle, den Meriva und den Klein-SUV Mokka. Die nächste Generation des Mokka soll ab 2019 im thüringischen Eisenach vom Band laufen, das im Gegenzug den Corsa an Saragossa abgibt.

Mehr als 13 Millionen Corsa gefertigt

Seine Premiere feierte der Corsa 1982. Bis heute wurden von allen Generationen nach Angaben des Unternehmens insgesamt mehr als 13 Millionen Corsa gefertigt. Für das aktuelle Modell sind nach Angaben des Unternehmens bereits 750.000 Bestellungen eingegangen. „Der Corsa ist europaweit eines unserer wichtigsten Modelle und macht rund ein Viertel des gesamten Absatzvolumens von Opel aus“, sagt Opel-Vertriebschef Peter Küspert.

GM hat sich mit dem französischen PSA-Konzern grundsätzlich auf einen Verkauf des Europageschäfts geeinigt. Die Franzosen sollen für das GM-Europageschäft inklusive Vauxhall und der Finanzsparte rund 2,2 Milliarden Euro zahlen. GM rechnet nach eigenen Angaben mit einer Belastung von 4,5 Milliarden Dollar (4,1 Mrd Euro) aus dem Deal. Opel/Vauxhall beschäftigt 38 000 Mitarbeiter in sieben europäischen Ländern, die Hälfte davon in Deutschland. Der Deal soll bis Jahresende unter Dach und Fach sein. Damit rücken die Franzosen in Europa hinter VW auf Platz zwei der größten Autobauer.