Gut besucht war die Kreismitgliederversammlung von „Bündnis 90 – Die Grünen“ im Saal der Gaststätte Hehner-Kiltz in Waldböckelheim. Eingeladen hatte der Kreisvorstand...

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WALDBÖCKELHEIM. Gut besucht war die Kreismitgliederversammlung von „Bündnis 90 – Die Grünen“ im Saal der Gaststätte Hehner-Kiltz in Waldböckelheim. Eingeladen hatte der Kreisvorstand den Leiter des Landesbetriebs Mobilität LBM, Bad Kreuznach, Norbert Olk. Straßenerneuerungen, Bauarbeiten mit den sie begleitenden lästigen Umleitungen, jeder hat eine drohende oder hoffnungsvoll erwartete Strecke in seiner Nähe.

Umgehung von Martinstein auch Thema in Fragerunde

Gemeinsam mit Ralf Schneberger vom Fachteam Planung des LBM stellte sich Olk den Fragen der Grünen. Vorn auf der Frageliste stand Martinstein, die ersehnte Umgehung. Von einer festen Planung dabei wollte Olk noch nicht sprechen. Mit dem sogenannten Linienbestimmungsverfahren sei ein Korridor der geplanten Wegführung südlich der Nahe mit einer zweimaligen Flussquerung abgesteckt. Das sei eine noch weitgehend offene Planungsstudie, mehr noch nicht.

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Die schon seit Langem geplante nördliche Tunnellösung liege mittlerweile bei geschätzten 43 Millionen für die 1,1 Kilometer, sagte Olk. Das Unglück am Gotthardtunnel habe eine drastische Verschärfung der Sicherheitsauflagen für Tunnelbauwerke nach sich gezogen. Teurer sei es geworden, im Fall von Martinstein hätte man zudem etliche Bürger finden müssen, die mit Entlüftungsschachtausgängen in ihren Gärten einverstanden wären. Die Akzeptanz eines solchen Bauwerks sei damit selbstverständlich ebenfalls gesunken. Probleme der Umweltverträglichkeit, so Olk, gebe es übrigens auf beiden Seiten der Nahe.

Von der Hoffnung auf eine Direktanbindung an die B 41 müssen sich Bad Sobernheims Bewohner von Leinenborn II verabschieden. Der Bund spiele nicht mit und Bad Sobernheim habe kein Geld. Kommen werde der vierspurige Ausbau der B 41 zwischen Waldböckelheim und Steinhardt mit dem Anschluss der L 234. Von Oberstreit würde die L 234 kurz vor Waldböckelheim nach links abbiegen und zwischen Sportplatz und der westlichen Bebauung auf die B 41 treffen. Die Waldböckelheimer dürften die Entlastung von zunehmendem Lkw- und Berufsdurchgangsverkehr schätzen, dagegen fürchten Rehborn, Odernheim, Staudernheim und Oberstreit eine stärkere Belastung durch den aus der Meisenheimer Region verstärkt laufenden Verkehr.

Mit technischen Details klärte Olk allgemeinere Fragen, die immer wieder auftauchen. Wieso hier Beton und dort Asphalt oder warum manche Straßen erneuert werden, die noch hervorragend aussehen. Die meisten Bundesstraßen seien in anderen Verfahren gebaut als andere Straßen. Die Nutzschicht müsse in regelmäßigen Abständen erneuert werden, um den Unterbau zu erhalten. Wenn Wasser eindringe, gefährde das die gesamte Straße in ihren unteren tragenden Schichten, Schlaglöcher auf den meisten Kreisstraßen würden dagegen nicht das ganze Bauwerk gefährden.