Busverkehr im Zwei-Stunden-Takt geplant

Bisher ist der Öffentliche Personennahverkehr im ländlichen Raum vorwiegend Schülerverkehr. Das könnte sich bald ändern, wie im VG-Rat Rüdesheim bekannt wurde.Foto: Simone Mager  Foto: Simone Mager

Es war der Grüne Stefan Boxler, der in der Verbandsgemeinderatssitzung vom April wohl den richtigen Riecher hatte: Mit Blick auf eine Machbarkeitsstudie für die Einrichtung...

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VG RÜDESHEIM. Es war der Grüne Stefan Boxler, der in der Verbandsgemeinderatssitzung vom April wohl den richtigen Riecher hatte: Mit Blick auf eine Machbarkeitsstudie für die Einrichtung eines Bürgerbusses in der Verbandsgemeinde Rüdesheim mahnte Boxler an, vor Beauftragung einer solchen Studie das ÖPNV-Konzept Rhein-Nahe abzuwarten, das derzeit vom Wirtschaftsministerium erarbeitet werde. Wie Bürgermeister Markus Lüttger (CDU) jetzt im Verbandsgemeinderat darstellte, könnten sich tatsächlich mit dem neuen RNN-Konzept für den Öffentlichen Personennahverkehr deutliche Verbesserungen für die VG ergeben, nämlich eine Busanbindung alle zwei Stunden von sechs bis 22 Uhr.

Lüttger berichtete von einem Telefonat mit RNN-Geschäftsführer Wolfgang Hammermeister, der offiziell am heutigen Freitag das neue ÖPNV-Konzept vorstellen wird. Danach soll es in der Verbandsgemeinde Rüdesheim eine Busversorgung im Zwei-Stunden-Takt in jeder Ortsgemeinde von sechs bis 22 Uhr abends geben. Lüttger hielt mit seiner Meinung nicht hinterm Berg, „dass dieses Vorhaben mit erheblichen Verbesserungen für die kleinen Gemeinden in der Verbandsgemeinde verbunden wäre.“ Eine Anbindung an die Mittelzentren sei im Takt von einer Stunde angedacht. Bis 2018 solle die Planung dazu abgeschlossen sein. Von Lüttger auf das Thema „Bürgerbus“ angesprochen, habe Hammermeister betont, ein Bürgerbus ersetze niemals den ÖPNV, er sei zwar manchmal eine gute Ergänzung dazu. Doch die Historie zeige, dass das ehrenamtliche Engagement im Laufe der Zeit nachlasse oder die Ehrenamtlichen aus Altersgründen ausscheiden.

„Der ÖPNV ist ein Standortvorteil und ein Standortfaktor. Deshalb habe ich das ausdrücklich begrüßt“, stellte Markus Lüttger im VG-Rat heraus. Klar sei nach Skizzierung der Ausschreibung: „Es wird nicht mehr überall der 20 Meter lange Bus fahren können“, stellte der Bürgermeister heraus. Die Beteiligten Land, RNN und Planungsgemeinschaft „versuchen, etwas Gutes für den ländlichen Raum zu finden. Es ist wichtig, das abzuwarten“, hob Lüttger mit Blick auf die Entscheidung über die Bürgerbus-Studie in der VG hervor. Reinhard Fuchs (FWG) stimmte zu: „Die Projektstudie kann entfallen.“ Schon jetzt sei es in der VG schwierig, Ehrenamtliche zu finden. Projektstudie zurückstellen, das ÖPNV-Konzept abwarten, lautete auch die Marschroute von Jürgen Frank (CDU). „Das Ehrenamt wäre kostenfrei“, gab SPD-Fraktionsvorsitzender Markus Stein zu bedenken. Doch nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung stimmte auch seine Fraktion zu, die Machbarkeitsstudie zum Bürgerbus „auf Wiedervorlage“ zu legen, die Dr. Holger Jansen von der Agentur Landmobil im April dem Gremium vorgestellt hatte (die AZ berichtete).

Von Simone Mager