Gute Erfahrungen in den Soonwald-Dörfern

Die Zeiten der großen Flüchtlingszahlen im Soonwald sind vorbei. Foto: Reinhard Koch/Archiv  Foto: Reinhard Koch/Archiv

Die Flüchtlinge sind in den Dörfern allgemein gut aufgenommen worden, attestierte Pfarrer Siegfried Pick vom Pfarramt für Ausländerarbeit (Bad Kreuznach) im Pfarrsaal. Auf...

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GEBROTH. Die Flüchtlinge sind in den Dörfern allgemein gut aufgenommen worden, attestierte Pfarrer Siegfried Pick vom Pfarramt für Ausländerarbeit (Bad Kreuznach) im Pfarrsaal. Auf Einladung von Pfarrerin Astrid Peekhaus von der Kirchgengemeinde Gebroth-Winterburg wurde zum Thema „Flüchtlinge in unserer Nachbarschaft – Was können wir tun?“ positive Bilanz gezogen.

Gerade in den Gemeinden am Soonwald wurden zu Spitzenzeiten bis zu 90 Flüchtlinge ehrenamtlich betreut. Heute sind es gerade noch drei Hände voll. Viele Häuser, in denen Flüchtlinge untergebracht waren, sind zwar geschlossen. „Aber dennoch, es ist immer noch ein Thema auf dem Land“, stellte Peekhaus fest.

Pick und auch seine Mitarbeiterin Susanne Syren, die im Ehrenamt „Aktiv für Flüchtlinge in der Region“ arbeitet, wollten aus erster Hand etwas über die Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit in den Dörfern hören und wie die Menschen aufgenommen wurden. Dass nur drei ehrenamtlich tätige der Einladung folgten, hängt sicherlich auch damit zusammen, dass sich der Arbeitskreis inzwischen aufgelöst hat und es jetzt primär um Einzelbetreuung von Familien geht, wie in Argenschwang und in Ippenschied.

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Im ehemaligen Pfarrhaus in Winterburg werden noch unbegleitete jugendliche Flüchtlinge betreut. In allen übrigen Gemeinden sind derzeit keine Flüchtlinge mehr registriert. Auch das ehemalige Waldhotel Hubertus im Winterbacher Ortsteil Kreershäuschen wurde aufgegeben. Die meisten Menschen sind umgezogen. Peekhaus äußerte sich denn auch sehr zufrieden: „Was wir zu erfüllen hatten, ist erfüllt.“

Michael Schlapp kümmert sich in Argenschwang um eine syrische Familie, bewältigt die Antragsflut mit den Behörden und nimmt viele Termine wahr. In Ippenschied laufe die Integration der sechsköpfigen Familie in seiner Gemeinde bestens. Dafür sorgen auch viele Mitbürger, die den Flüchtlingen nicht nur das Gefühl geben, willkommen zu sein.

Susanne von Holdt sprach von Münchwald als einem guten Ort für die Flüchtlinge. Gute Beziehungen gab es untereinander. Von Holdt lobte Marie-Luise Osterland, die ihr Haus im „Struthof“, es hat inzwischen den Besitzer gewechselt, zur Verfügung stellte. „Die hat das richtig gut gemacht.“ Und sie war es auch, die den Arbeitskreis Asyl initiierte, wie Peekhaus informierte.

Die Präsenz von Flüchtlingen in den Dörfern habe zwar abgenommen, Siegfried Pick sprach aber von gefühlt 200 Menschen, die Wohnungen suchen. Etliche leben noch immer in Pensionen. Syren anerkannte sehr das Engagement in den Dörfern. „Die Ehrenamtlichen dort haben sich die Hacken wundgelaufen.“

Für Peekhaus steht fest, „gute Kontakte in den Dörfern kriegt man, wenn man sie will“. Pick sprach auch von guten Erfahrungen aus Hennweiler und Simmertal. „Überall dort, wo Menschen sich gekümmert haben, lief es gut“, so Picks Erfahrung. Und er nannte das Beispiel eines jungen Syrers, der bei der Sparkasse einen Job gefunden hat. Pick sagte den Gemeinden am Soonwald Unterstützung zu. „Wenn wieder Flüchtlinge kommen, sind wir auch sofort wieder parat mit Deutschkursen.“ Und auch für die Suche nach Arbeitsplätzen bot sich Pick an.