(wmy). Angekündigt war eine kleine Wanderung mit Dr. Annette Esser, Kreistagsmitglied der Grünen und Initiatorin des Hildegardwegs am Disibodenberg. Eingeladen war zwar...
ODERNHEIM/DISIBODENBERG. (wmy). Angekündigt war eine kleine Wanderung mit Dr. Annette Esser, Kreistagsmitglied der Grünen und Initiatorin des Hildegardwegs am Disibodenberg. Eingeladen war zwar jeder, dennoch blieben die Grünen unter sich.
Dabei war es eine seltene Chance, die man sich nicht hätte entgehen lassen sollen. Ist auch der Disibodenberg im Zuge der Ehrungen und Feierlichkeiten um Hildegard ins Zentrum mancher Verehrer der Heiligen gerückt, so wirklich präsent wird sie am Berg erst langsam. Bei Esser ist sie das in umfänglichem Maße. Seit sie gemeinsam mit CDU-Landratskandidatin Bettina Dickes und Ute Meinhard, der Geschäftsführerin der Nahelandtouristik, das Projekt Hildegardweg auf den Weg gebracht hat, wird sich die Präsenz Hildegards wohl ändern und konzeptioneller werden. Und selbstverständlich standen Hildegard und der Hildegardweg im Zentrum des Besuchs.
Meditation und Wissen auf 140 Kilometern
Vor ihrer „kleinen“ Führung über den Disibodenberg, als des zentralen Punktes des in diesem Sommer einzuweihenden Hildegardwegs, fragte Esser die Beteiligten, ob man nicht nachher noch ein weiteres Stück des Weges abgehen solle. Von 10 bis 13 Uhr war die locker vorgesehene Dauer des Treffens angesetzt. Man wünschte es eher etwas kürzer, doch schließlich reichten die drei Stunden kaum einmal für den Berg selbst. Schließlich hatten nicht einmal alle Teilnehmer den Disibodenberg selbst schon betreten. Andere kannten ihn gar noch aus seinen Dornröschentagen aus Jahren vor der ersten großen Grabung. Faszinierend war er an diesem wunderschönen Frühjahrssonnentag allemal. Wenn das Licht schon da ist, und die Bäume noch ohne Blätter, zeigt der Disibodenberg seine größte Klarheit, ein würdiges und überzeugendes Zentrum des Hildegardweges.
Der, so erläuterte Esser, wird entlang alter Wege und historischer Hildegard-Orte von Idar-Oberstein bis nach Bingen gehen. Letzte Station ist der Hildegardschrein in der Wallfahrtkirche Eibingen. Ausgestattet sind die 140 Kilometer des Weges mit insgesamt 31 Informations- sowie 27 Meditationstafeln, die Hildegards visionären Bildern ihres auf dem Disibodenberg begonnenen Hauptwerkes „Scivias“ (Wisse die Wege) zeigen. Zudem wird ein Pilgerwanderführer erscheinen. Offizielle Eröffnung wird am 9. September des Jahres auf dem Disibodenberg sein.
Angelegt ist der Weg auf Stationen für zehn Tage, die selbstverständlich auch separat gegangen werden können. Für stramme Wanderer sicher unverständlich, doch der Weg ist als Pilger- und Meditationspfad gedacht, mit zahlreichen kulturellen Sehenswürdigkeiten auf dem Wege. Da lohnt es sich, den sportlichen Kilometergeist beiseitezulassen. Die Gruppe der Grünen jedenfalls konnte erfahren, wie lange man sich allein auf dem Berg schon verlieren kann, ohne einen Meter Pfad weiter gelangt zu sein.