(Stw). Politiker haben gerätselt, Pressestellen auch, die Anwohner sowieso – jetzt ist die Lösung da. Doch der Reihe nach: Vergangene Woche bollerte durch Windesheim und...
WINDESHEIM/GULDENTAL. (Stw). Politiker haben gerätselt, Pressestellen auch, die Anwohner sowieso – jetzt ist die Lösung da. Doch der Reihe nach: Vergangene Woche bollerte durch Windesheim und Guldental ein langer Güterzug über die seit Jahren unbefahrenen Schienen der Hunsrückbahn (die AZ berichtete).
Zweimal täglich ruckelte die Waggonkolonne durch die Dörfer, rauf und runter – und niemand wusste auf AZ-Anfrage, woher der Zug kam und was er dort machte. Weder die lokale Politik, die Deutsche Bahn, der Energieversorger Amprion aus Waldlaubersheim, der die Strecke für den Transport von Transformatoren renovieren lässt, noch die Menschen, die an den Gleisen wohnen – von denen manche bereits die klammheimliche Reaktivierung der Strecke befürchteten.
Die Antwort lieferte nun die Interessengemeinschaft (IG) Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald, die sich ursprünglich für den Erhalt der Bahnstrecke zwischen Türkismühle (Saarland) und Büchenbeuren (Hunsrück) einsetzt. Auf ihrer Internetseite wird klargestellt: „Es handelt sich nicht um Geisterzüge, sondern um einen Arbeitszug mit Schotter für den Oberbau. Derzeit wird die Strecke instandgesetzt, da sie zuletzt wegen des schlechten Zustands betrieblich gesperrt war.“ Ziel sei es, die Strecke wieder so befahrbar zu machen, dass Amprion seine Transformatoren gefahrenlos nach Waldlaubersheim geliefert bekommen kann. Die IG schreibt weiter: „Die Kritik am Einsatz des Schotterzuges ist nicht nachvollziehbar. Schließlich werden die Menschen vor Ort so von hunderten Lkw-Fahrten entlastet, die ansonsten statt des Arbeitszuges durch die Ortschaften fahren würden.“
Das Rätsel ist also gelöst. Im Gegensatz zu der Frage, wieso weder Anwohner noch Politiker über die Aktion im Vorfeld informiert worden sind.