
Im Ortskern von Pfaffen-Schwabenheim ist am Donnerstagabend ein Haus nach einem Großbrand eingestürzt. Die dort wohnende Familie mit Kindern verlor alles.
Pfaffen-Schwabenheim. Bei einem Großbrand im alten Ortskern von Pfaffen-Schwabenheim hat am Donnerstagabend eine Familie mit Kindern alles verloren. Ihr Haus in der Badenheimer Straße brannte völlig ab und stürzte nach und nach ein. Ab 22 Uhr trug ein Bagger die Reste des Hauses ab, damit die immer wieder aufflammenden Glutnester abgelöscht werden konnten. Die Löscharbeiten dauerten bis nach Mitternacht, dann wurde noch eine Brandwache eingerichtet, die die Einsatzstelle regelmäßig kontrollierte.
Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Als der Brand ausbrach, war niemand zu Hause. Mutter und Kinder waren im Urlaub, der Vater kam von einer Besorgung zurück, als das Haus schon brannte. Er musste mit ansehen, wie Hab und Gut der Familie in Flammen aufgingen, hat nichts mehr außer dem, was er am Leib trug.
Rund 100 Einsatzkräfte waren in Pfaffen-Schwabenheim vor Ort
Kurz nach 18 Uhr war der Alarm ausgelöst worden. 76 Feuerwehrleute aus Pfaffen-Schwabenheim, Frei-Laubersheim, Hackenheim, Biebelsheim, Volxheim, Pleitersheim sowie Kameraden des Kreuznacher Löschzugs Süd, die mit Drehleiter und einem 4000-Liter-Tanklöschfahrzeug anrückten, waren unter der Leitung des stellvertretenden VG-Wehrleiters Mike Weygand im Einsatz. Von der Drehleiter und vom Boden aus wurde teils mit schwerem Atemschutz von mehreren Seiten gelöscht und so verhindert, dass im schwer zugänglichen Bereich das Feuer auf Nachbarhäuser übergriff. Wie Pressesprecher Toni Forster von der VG-Feuerwehr mitteilte, wurden keine Einsatzkräfte ins Gebäude geschickt, sondern nur von außen gelöscht, da sich schnell abzeichnete, dass das Gebäude einsturzgefährdet ist. Daher wurde auch ein Fachberater des Technischen Hilfswerks dazu gezogen, um die Statik zu beurteilen, das Haus stürzte aber kurz darauf komplett ein.
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Insgesamt waren rund 100 Einsatzkräfte vor Ort, darunter Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann und sein Stellvertreter Holger Schmidt, Polizei und Kripo, Malteser Hilfsdienst mit einem Rettungswagen in Bereitstellung, das Team Medien sowie 18 Mann der Schnelleinsatzgruppe des Landkreises, die an der Sammelstelle bei der Gemeindehalle die erschöpften Feuerwehrleute verpflegte. Verbandsbürgermeister Marc Ullrich und Ortsbürgermeister Hans-Peter Haas waren ebenfalls an den Schadensort geeilt, um sich ein Bild vom Ausmaß des Brandes zu machen. Sie hätten sich auch um eine Unterbringung des Hausbesitzers gekümmert, der aber bei Bekannten unterkam.
Als die ersten Einsatzkräfte am Brandort eintrafen, schlugen die Flammen bereits meterhoch aus dem Dachstuhl. Die Rauchwolke war kilometerweit zu sehen. Weil der ständig drehende Wind die freigesetzten Brandgase großflächig über die ganze Ortslage verteilte, wurde kurz vor 19 Uhr über Katwarn eine Meldung herausgegeben, dass Fenster und Türen geschlossen werden sollten. Die Nachbarn hatten während des Einsatzes ihre Häuser verlassen müssen. Mit Anwohnern aus den Nachbarsträßchen beobachten sie sichtlich betroffen von der Absperrung aus die Löscharbeiten. Dabei sahen sie auch, wie in drei Etappen Gebäudeteile in einer großen Staubwolke auf die Straße krachten. Vor Ort wurde befürchtet, dass es sich bei der kokelnden Fassadenverkleidung um asbesthaltige Eternitplatten handle. Eine offizielle Bestätigung steht allerdings aus. Über die Brandursache ist noch nichts bekannt. Die Ermittlungen dauern an und gestalten sich aufgrund der örtlichen Gegebenheiten als schwierig. Der genaue Sachschaden kann noch nicht beziffert werden, wird aber auf eine sechsstellige Summe geschätzt.