Die O-Town Players holen sich den Sieg beim neunten Männertanzturnier um den legendären Eichelberg-Cup. Mit einer fulminanten Show beendeten „El Toreros“ ihre Bühnenkarriere.
FÜRFELD. Aus dem Wunderland von Alice und den Märchenbüchern der Gebrüder Grimm, aus dem alten Ägypten und sogar aus dem 23. Jahrhundert von fremden Planeten und Galaxien waren die Mönche und Monkeys, Lollipops, Astronauten, Seeleute und ein ganzer Hofstaat angereist, um in einer fulminanten Zeitreise von 5000 Jahren den „El Toreros“ vom Karnevalclub Knall und Fall zum Abschied noch einmal die Aufwartung zu machen. Und da ließ man es rund um den „letzten Tanz“ noch einmal so richtig krachen und beim neunten Männertanzturnier um den legendären Eichelberg-Cup die extra verstärkte Bühne beben. „Let’s get ready to party“, heizte Christoph Mallmann lautstark die Stimmung an – und schon brandete frenetisch der erste Jubel los. „Was für ein geiles Bild“, war der Moderator begeistert über die restlos ausverkaufte Halle und ein Publikum, das vor Erwartungsfreude nur so brannte.
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Und das war erst der Anfang: Mit anspruchsvollen Shows aus mitreißenden Schrittfolgen und atemberaubender Akrobatik, mit traumhaften Kostümen und aufwendigen Kulissen verwandelten die Tanzgruppen den Saal in einen echten Hexenkessel. Da wurden vom hochkarätigen Starterfeld nicht einfach nur Tänze präsentiert, sondern mit kreativen Ideen und jeder Menge Abwechslung ganze Geschichten tänzerisch auf die Bühne gebracht. Die schönste Aufgabe unter den Männern hatte ganz klar Mallmann: Der durfte alle Trainerinnen küssen. Höchst angetan war er aber auch vom Niveau der Veranstaltung: „Das war deutlich stärker als im Vorjahr“. Das bestätigten auch klar die Traumwertungen der fünf Fachfrauen in der Jury, die pro Gruppe jeweils bis zu 100 Punkten aufgeteilt in vier Kategorien vergeben konnten. Die Entscheidung im hochklassigen Spitzenfeld war hauchdünn, gerade einmal sieben Punkte entschieden über den großen Wanderpokal und 250 Euro Siegprämie. Mit einer monumentalen Inszenierung vom „Fluch der Mumie“ sowie 484 von 500 möglichen Punkten eroberten sich die O-Town Players aus Oppenheim den im Vorjahr knapp verpassten Cup zurück. Von Idee und Umsetzung, Kostümen und Kulissen her war es ein fulminanter Auftritt, mit dem Pharao, Mumie und die Wächter der Pyramiden für Furore sorgten.
Einfach märchenhaft waren die Herxheimer Windboys, die „Im Zeichen der Rose“ mit viel Akrobatik in ein Schloss mit Szenen aus Froschkönig, Dornröschen, Malefitz und der Schönen und das Biest entführten. Das gab 477 Punkte und Rang zwei für den Vorjahressieger. Mit Käptn Kirk, Mr. Spock und Scotty hatten sich die „Many Monkeys“ aus Bretzenheim erstmals aufs Treppchen gebeamt: Da gab es mit vielen Details Kämpfe mit „außerirdischen Lebensformen“ oder Basketball in der Schwerelosigkeit. Mit Phasern – einem Musikeffekt – sorgte die Weltraumcrew für Herzbeben und tanzte sich zum Fischer-Hit mit 455 Punkten aufs Bronzetreppchen – mit einem Zähler Vorsprung vor den Scheinheiligen Mönchen aus Bechtolsheim, die mit üppigen Kostümen als „Berühmte Hutmacher“ auftrumpften.
Standing Ovations und minutenlange „Shala-lala“- Gesänge gab es für „El Toreros“, die als Gastgeber außer Konkurrenz angetreten waren. In einem mitreißenden Medley hatten sie in ihrem „letzten Tanz“ von Eisbären über Reggae-Tänzer bis zu Glücksbringern das Beste aus 13 Jahren auf die Bühne gebracht und damit den furiosen Schlusspunkt ihrer Karriere gesetzt. 40 Pokale hatten sie in dieser stets erfolgreichen Zeit erkämpft und Fürfeld weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt gemacht. In Erinnerung an die jetzt beendeten wundervollen Jahre mit den Trainerinnen Anna Wilhelm und Gerda Reiswich hatte dann doch so mancher ein paar Tränchen in den Augen. „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, seufzte da ein wenig wehmütig der Moderator: Vielleicht machten ja einige aus der jüngeren Generation in einer neuen Formation weiter. Den zehnten Eichelberg-Cup soll es jedenfalls im nächsten Jahr geben.