Grüne Jugend Bad Kreuznach: „Junge Leute sind die Zukunft“

Vor ein paar Wochen wurde die „Grüne Jugend Bad Kreuznach“ gegründet. Die 17-jährige Schülerin Justine Schäfer aus Bockenau und der 16-jährige Schüler Johannes Wild...

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KREIS BAD KREUZNACH. Vor ein paar Wochen wurde die „Grüne Jugend Bad Kreuznach“ gegründet. Die 17-jährige Schülerin Justine Schäfer aus Bockenau und der 16-jährige Schüler Johannes Wild aus Simmertal sind die Motoren. Bei der Kreismitgliederversammlung der Bündnis 90/Grünen in Kirn stellte Wild unter viel Beifall das Projekt vor.

Herr Wild, wie kamen Sie auf die Idee, die „Grüne Jugend“ im Landkreis Bad Kreuznach zu gründen ?

Wild: Gerade in den ländlichen Regionen ist eine starke Politik wichtig. Und junge Menschen sind die Zukunft unseres Landes. Dies hat mich bewogen, einen Kreisverband der Grünen Jugend zu gründen. Es ist mir sehr wichtig, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich politisch zu engagieren und sich eine eigene Meinung zu bilden.

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Auch mal gegen den Strom?

Wild: Leider werden auch die Ziele der Grünen immer mehr vernachlässigt. Das wollen wir verändern, wir sehen uns als jung, grün und stachlig. Wir wollen den Finger in die Wunde legen. Alleine kann ich das natürlich nicht durchsetzen. Deshalb habe ich ein starkes Team aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen um mich. Auch wollte ich eine starke Stimme gegen Rechts im Landkreis setzen.

Wie schwierig war es, auf politischer Ebene junge Mitstreiter zu finden ?

Wild: Uns haben viele interessierte Jugendliche an unserem Informationsstand Ende Oktober in Bad Kreuznach angesprochen. Wir haben seitdem viele Neuanmeldungen. Wir waren uns am Anfang sehr unsicher, ob wir weitere junge Menschen dazu bewegen können, sich politisch bei uns zu engagieren, doch heute kann ich sagen, dass uns Interessenten einfach so um die Ohren geflogen sind.

Frau Schäfer, was sind die Ziele der „Grünen Jugend“ und wie groß ist die Hoffnung, kein „Alleinunterhalter“ zu sein ?

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Schäfer: Eines unserer Ziele ist es schon, eine größere Reichweite zu schaffen und mehr junge Menschen auf uns aufmerksam zu machen. Grob gesagt möchten wir Leute inspirieren und informieren, für eine bessere Welt zu stehen und ihnen eine Möglichkeit zu bieten, die Interessen unserer Generation zu vertreten.

Konkret?

Schäfer: In Zukunft sind Aktionen, auch mit Netzwerken wie „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, geplant. Wir möchten uns für Umweltschutz und bessere, schulische und gesellschaftliche Verhältnisse in unserer Region einsetzen.

Wild: Gleichermaßen ist uns Mobilität ein Herzensthema, denn hier im ländlichen Gebiet ist es sehr wichtig, dass Jugendliche, Senioren und Pendler gut vernetzt sind. Der ÖPNV muss ausgebaut und vom Staat besser gefördert werden. Wir wollen auch bei der Umsetzung unserer Ziele auf die Nachhaltigkeit achten.

Wollen Sie mit Jusos und Julis im Landkreis Bad Kreuznach zusammenarbeiten, Kontakte hat es ja schon gegeben ?

Schäfer: Da wir uns neu gegründet haben, ist es natürlich eine unserer Aufgaben, sich mit anderen Organisationen auszutauschen. Wir möchten einen gesunden Kontakt pflegen und Unterstützung gewährleisten. Gemeinsame Projekte werden von uns angenommen und mit Freude gefördert und unterstützt, nichtsdestotrotz möchten wir unseren Zielen und Prinzipien treu bleiben.

Wie sehen Sie – oder ihre Mitstreiter – die Zukunft der Bundespartei Bündnis 90/Grüne?

Schäfer: Wir freuen uns sehr, dass sich die Grünen mehr in der Gesellschaft etablieren und ein gutes Wahlergebnis erzielen konnten. Ich sehe sehr „grün“ für die Partei, da wir Deutschland gut vertreten können und wachsen. Die kommenden Generationen sind mehr interessiert an Umweltschutz und „Farbe“ in der Welt denn je. Somit denken wir, dass die Grünen an Zustimmung und Anhängern gewinnen werden. Momentan passieren viele schlimme Dinge in dieser Welt, die auch Deutschland betreffen – da ist es sehr erfrischend, sogar etwas beruhigend, eine Partei zu sehen, die sich für den Frieden einsetzt.

Das Interview führte Günter Weinsheimer.