Grüne im Kreis Bad Kreuznach kritisieren Kompostanlage

(fag). Am Montag wurde dem Wirtschaftsplan des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) im Kreistag zugestimmt. Der Plan war bereits in der vergangenen Woche im Werkausschuss...

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KREIS BAD KREUZNACH. (fag). Am Montag wurde dem Wirtschaftsplan des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) im Kreistag zugestimmt. Der Plan war bereits in der vergangenen Woche im Werkausschuss ausführlich diskutiert worden (diese Zeitung berichtete). Geschlossen gegen den Wirtschaftsplan stimmte allerdings die Fraktion der Grünen. Knackpunkt ist für die Fraktion das Kompostwerk Bad Kreuznach, in dem kommendes Jahr eine Durchsatzerweiterung geplant ist. Zukünftig sollen 20 000 Tonnen kompostiert werden.

Der Fraktionssprecher der Grünen, Andreas Pilarski, wies in einer Pressemitteilung auf die Nachteile der Kompostierungsanlage im Vergleich mit einer Biovergärungsanlage hin. Bei einer Kompostierungsanlage würden Bioabfälle verrotten und am Ende Humus entstehen und CO2 in die Atmosphäre entweichen. Bei einer Biovergärungsanlage könne hingegen Methan gewonnen werden, was anschließend energetisch nutzbar ist. Gärreste könnten dann zusätzlich zur Bodenverbesserung auf Landwirtschaftsflächen genutzt werden.

„Aus Gründen des Klimaschutzes muss das Ziel verfolgt werden, alle Bioabfälle gesondert zu erfassen und über die Vergärung energetisch zu nutzen“, so Pilarski. Das Kompostwerk in Bad Kreuznach entspreche daher nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Kaskadennutzung von Abfällen. Eine vergleichbare Anlage sei zuletzt im November im Rhein-Hunsrück-Kreis eingeweiht worden. Es sei nicht das erste Mal, dass die Grünen diesen Zustand – erfolglos – bemängelt hätten, sagte Pilarski.