Wörrstadts Bürgermeister zieht bei Neujahrsempfang Bilanz

Helmut Scheidt und Gerhilde Schmitt (vorne) erhielten beim Neujahrsempfang Goldene Ehrennadeln. Foto: BilderKartell/Axel Schmitz

Das Neubaugebiet “Hinter der Bahn“, Autohof und Gewerbegebiet an der A 63, eine neue Kita – große Projekte hat die Stadt vor der Brust. Ingo Kleinfelder beleuchtete den Sachstand.

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WÖRRSTADT. Eindrücklicher hätte die Wörrstädter Feuerwehr nicht vorführen können, dass sie jederzeit einsatzbereit ist. Bürgermeister Ingo Kleinfelder hatte gerade mit seiner Ansprache zum Neujahrsempfang der Stadt begonnen, als eine ganze Reihe Floriansjünger in Ausgehuniform aufsprang und zum Ausgang der Neubornhalle eilte. Wie sich herausstellte, waren sie über Funk zum Einsatz gerufen worden. Glücklicherweise mussten sie aber weder einen Brand löschen noch bei einem Verkehrsunfall Hilfe leisten: Der Notruf stellte sich als Fehlalarm einer Brandmeldeanlage heraus, sodass die Wehrmänner schon knapp eine Stunde später wieder zurück waren – gerade rechtzeitig, um die Ehrung ihres langjährigen Kommandanten Helmut Scheidt mitzuerleben.

Der Bürgermeister hatte in der Zwischenzeit berichtet, dass im vergangenen Jahr in Wörrstadt wieder einiges auf den Weg gebracht wurde. „Nicht immer in der gewünschten Geschwindigkeit“, sagte Kleinfelder und fügte schmunzelnd hinzu, im öffentlichen Bereich sei es eben wie im richtigen Leben.

Nach seinen Worten ist aber die Erschließung des ersten Bauabschnittes im Neubaugebiet „Hinter der Bahn“ in vollem Gang. „Ich gehe davon aus, dass im Sommer mit der Bautätigkeit auf den Grundstücken begonnen werden kann.“ Wichtig für die Stadt sei der Bau des Kindergartens in diesem Gebiet. Nachdem aus einer ursprünglich für drei Gruppen geplanten Kita aufgrund der hohen Kinderzahlen und der Forderungen des Jugendamtes eine sechsgruppige Einrichtung wurde, habe das Ganze noch einmal umgeplant und die Fördergelder neu beantragt werden müssen. Inzwischen wisse man zudem, dass auch diese Größe den Bedarf an Plätzen nicht decken werde. Deshalb habe die Stadt vorsichtshalber im Haushalt für 2019 Mittel für weitere provisorische Plätze in Containern bereitgestellt.

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Der Bau der Nordspange ist ein weiteres großes Projekt, dem sich der Bürgermeister in seiner Rede widmete: Der aktuelle Planungsstand werde Ende Januar den Räten von Saulheim und Wörrstadt in einer gemeinsamen Sitzung vorgestellt. Gut voran gehe es mit dem Autohof und dem Gewerbegebiet an der A 63. Mit der Fertigstellung des Kreisels seien für den Investor jetzt alle Voraussetzungen erfüllt, um noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen zu können.

Etwas enttäuschend scheint demgegenüber die geringe Beteiligung von Senioren und Seniorinnen an einer Informationsveranstaltung gewesen zu sein, in der ihre vor längerer Zeit geäußerten Wünsche und Vorstellungen konkretisiert werden sollten. Bei einer Umfrage unter den älteren Bürgern war unter anderem die Einrichtung einer Seniorenbegegnungsstätte und eines Seniorenbeirats vorgeschlagen worden. Der Bürgermeister kündete an, dass die Veranstaltung in Kürze wiederholt wird, um den betroffenen Personenkreis in die Umsetzung einzubinden.

Breiten Raum nahm in Kleinfelders Ansprache der Dank an die Wörrstädter Ehrenamtlichen, Hilfsorganisationen und Sponsoren ein. „Die Ehrenamtlichen sind der Motor unseres städtischen Zusammenlebens. Sie sind die Kraft, die bewahrt und bewegt“, sagte der Bürgermeister. Den Betroffenen gab er mit auf den Weg: „Mit Ihrem Engagement tragen Sie erheblich zum kulturellen Austausch und zum sozialen Zusammenhalt in Wörrstadt bei.“

Für zwei Anwesende blieb es nicht bei den lobenden Worten: Sie wurden mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt ausgezeichnet. Gerhilde Schmitt hatte sich als Gründungsmitglied des Kulturkreises und in vielen weiteren Projekten um das kulturelle Leben der Stadt verdient gemacht, Helmut Scheidt war 48 Jahre lang aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr gewesen, davon 18 Jahre lang ihr Wehrführer.