Vor einem Jahr: „Kaulheim“ empfängt „seinen“ Weltmeister

Bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in der katarischen Hauptstadt Doha wird Niklas Kaul 2019 Weltmeister im Zehnkampf. Der Jubel in Saulheim und ganz Rheinhessen ist groß. Foto: Michael Kappeler/dpa

In einem proppenvollen Bürgerhaus empfängt Saulheim vor einem Jahr Niklaus Kaul. Der „König der Athleten“ sagt: „Diese Ehrung hat für mich einen ganz besonderen Stellenwert.“

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ALZEY-WORMS. Stehende Ovationen und großen Jubel gibt es bei einem Neujahrsempfang nicht alle Tage. Was in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfällt, war zu Beginn des Jahres 2020 noch möglich. In Saulheim feierte man besonders ausgelassen einen Mann, der dafür sorgte, dass die Weinbau-Gemeinde kurzerhand von Saulheim in „Kaulheim“ umbenannt wurde. Im proppenvollen Bürgerhaus – heute klingt das wie aus einer anderen Zeit – empfing man den Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul.

„Heit glänzt unser Haus. Lauter Prominenz“, begrüßte Ortsbürgermeister Martin Fölix den „König der Athleten“, der wenige Tage vorher als Sportler des Jahres 2019 und „Bambi“-Gewinner ausgezeichnet worden war. „Er hat sich ständig hochgesteigert, war ja auch noch e junge Kerl“, blickte Fölix auf die Leistungen von Kaul zurück. Der Ortschef wusste, dass mit dem Weltmeistertitel für das außergewöhnliche Talent ein neuer Abschnitt begann. Dass aus dem bisherigen Jäger für die Olympischen Spiele in Tokio ein Gejagter wurde. Mitte Januar gingen alle noch felsenfest davon aus, dass die Spiele stattfinden würden ... Eines war zu diesem Zeitpunkt klar: „Kaulheim“ würde dem Zehnkämpfer die Daumen drücken. „Wer sich uffraffe kann, soll sich vor de Fernseh setze“, forderte der Ortsbürgermeister damals auf. Denn: „Wir sind richtig stolz auf dich!“

Niklaus Kaul bekannte beim Empfang, dass er noch stark mit der Ritter-Hundt-Gemeinde verwurzelt sei. Nicht nur deshalb sei die Veranstaltung und das Eintragen ins Goldene Buch etwas Besonderes: „Diese Ehrung hat für mich einen ganz besonderen Stellenwert.“ Der Zehnkampf-Weltmeister nahm sich für das Event Zeit, stand nach dem knapp anderthalbstündigen Programm noch für jede Menge Selfies im Foyer bereit.