Es ist der ideale Schulhof: Sitzecke am neuen Schulgarten, Sandkasten mit Sonnensegel, Kletter- und Turngeräte, sogar eine „Racer“-Strecke und eine steinerne Tribüne gibt es.
PARTENHEIM. „Hey hey hossa, unser Schulhof ist da“, singen die Zweitklässler. „In Partenheim gibt’s nen Schulhof, der ist die Attraktion“, haben die Dritt- und Viertklässler gedichtet. Mit Liedern, Tanz und eigenen Ansprachen haben die Grundschüler ihren neuen Schulhof eingeweiht. Es ist quasi alles neu rund um das Schulgebäude. Und als vorige Woche dann alles betreten werden konnte, war die Begeisterung groß, wie Schulleiterin Ulrike Frankenbach erzählt: „Es war eine Freude zu sehen, wie die Kinder ihren Schulhof in Empfang genommen haben. Die Pausen sind nun viel entspannter.“ Und so manches, was seit dem Spatenstich Anfang Mai errichtet worden ist, fußt auf den Ideen der Kinder, die vor drei Jahren aufgerufen waren, sich ihren idealen Schulhof auszumalen.
Gebaut wurde in drei Abschnitten. Dass man nicht, wie ursprünglich gehofft, zum Ende der Sommerferien fertig wurde, liegt nach Auskunft von Aisha Habeck aus dem Fachbereich Bauen und Umwelt der Verbandsgemeinde Wörrstadt am Untergrund. Der Lehmboden musste zunächst befestigt, geschottert und mit Druckversuchen auf Belastbarkeit hin getestet werden. „Das hatten wir so nicht erwartet“, sagt Habeck. 100 Kubikmeter Boden wurden ausgehoben, 230 Tonnen Beton abtransportiert, 111 neue Betonsitzblöcke installiert, knapp 500 Quadratmeter Verbundpflaster verlegt, 80 Meter Drainageleitungen mit zwei Sickergruben installiert. 310 000 Euro kostete die Gesamtmaßnahme.
„Asphalt und ein Matschhügel, der bei schlechtem Wetter regelmäßig gesperrt war“, so umschreibt Habeck das frühere Erscheinungsbild des Schulhofs. Zwei Schulgärten lagen abseits des Schulgeländes. Nun wurde ein neuer direkt am Eingangsbereich angelegt, wo auch eine neue Sitzecke einladend wirkt. Die bislang im Freien stehenden Fahrräder rückten unter den auf Stelzen stehenden Anbau. Wo sich bislang der „Matschhügel“ befand, findet sich nun ein kleines Spielparadies auf drei Ebenen. Über einer Sandkiste kann an drei Balken ein Sonnensegel gespannt werden, ein großes Klettergerüst und weitere Turn- und Balanciergeräte sind allesamt von einer 40 Zentimeter tiefen Oberfläche aus Holzhackschnitzeln umgeben. Wer purzelt, purzelt also weich.
Die „Racer“, die bislang quer über den asphaltierten Schulhof brettern konnten, haben nun eine eigene Rundstrecke erhalten, die sich um ein Kleinspielfeld mit Gummibelag wickelt. Dort sind Vorrichtungen enthalten, an denen man Fußballtore oder ein Volleyballnetz befestigen kann. Eine kleine steinerne Tribüne, eingearbeitet ins Gefälle des Areals, umfasst das Spielfeld. Der höher gelegene Bereich ist durch ein Geländer gesichert. Außen liegende Wasser- und Stromanschlüsse zählten zu den Ideen, die der Schulelternbeirat einbringen konnte. Am Samstag war eine große Pflanzaktion. Eine Reihe dornige und auch giftige Pflanzen wurden auch vorher schon unter kräftiger Mithilfe des Fördervereins entfernt, lauter neue und, wie Habeck betont, „trittunempfindliche“ gesetzt.
„Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen“, hielt VG-Bürgermeister Markus Conrad fest. Die Bauphase brachte für die Kinder zwar einige Umstände mit sich, als statt auf dem Schulhof nur in der Turnhalle oder auf dem Spielplatz nebenan getobt werden konnte. Doch andererseits ging von den Baggern eine gewisse Attraktivität aus. „So große Geräte kommen jetzt aber erst mal nicht mehr wieder“, kündigte Conrad an. Zuvor war die Schule bereits energetisch saniert und erweitert worden. Der VG-Chef sprach von einem „Schulhof, den wir in der Form in der Verbandsgemeinde nicht haben, eine Art Theater kombiniert mit Bewegung“.
„Danke an die Bauarbeiter und die Gemeinde“, sagten die Viertklässler, „wir hatten viel Spaß beim Zuschauen.“ Mit dem ökumenischen Segensspruch und dem symbolisch durchgeschnittenen roten Band war der Schulhof eröffnet.