Chor in Bewegung bei Gastspiel in Ober-Flörsheim

Erstmals gastierte der Meisterchor „JazzAffair“ außerhalb von Worms. Beim Konzert in der katholischen Kirche in Ober-Flörsheim gab es auch Einlagen des Bläserensembles. Foto: BilderKartell/Schmitz
© BilderKartell/Schmitz

Das Wormser Ensemble „JazzAffair“ aus Worms-Pfiffligheim gastierte erstmals bei der Meet’n’Sing-Konzertreihe des KMV Ober-Flörsheim. Unterstützung gab es durchs Bläserensemble.

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OBER-FLÖRSHEIM. Sich treffen und singen, also „Meet’n’sing“, das ist die Idee von „JazzAffair“, des jungen Chors des Gesangvereins „Liedertafel“ 1868 Worms-Pfiffligheim, der aus der rheinhessischen Chorszene nicht mehr wegzudenken ist. Seit 2018 trägt er sogar den Titel „Meisterchor“ und steht seit der Gründung im Jahr 2007 unter der musikalischen Leitung von Helmut Vorschütz, dem Musikdirektor des Fachverbands deutscher Berufschorleiter (FdB).

Die 45-köpfige Chorformation ist gleich in mehrerlei Hinsicht „in motion“, also in Bewegung: erstmals gastiert das Ensemble außerhalb von Worms, beim Katholischen Musikverein 1912 Ober-Flörsheim (KMV) in der Katholischen Kirche St. Peter und Paul, um gemeinsam mit den 30 Blechbläsern zu konzertieren. In Bewegung sind die talentierten Sänger aber auch auf der Bühne. Doch wer bei „JazzAffair“ an einen Jazz-Chor denkt, liegt daneben. „Ursprünglich gingen wir in die Jazz-Swing-Richtung, aber heute haben wir ein breit gefächertes Repertoire, das von Klassik bis Rock reicht“, erzählt Heiko Heck.

Das abwechslungsreiche Programm startet mit dem KMV Ober-Flörsheim, seit 2007 unter der musikalischen Leitung von Matthias Elfen. Der Posaunist des Bläserensembles, Jochen Denzer, führt durch den Abend. „Bei uns sind die Klappen und Züge in Bewegung, sonst bleiben wir sitzen“, meint er mit einem Augenzwinkern in Richtung Empore, von wo aus die Mitglieder von „JazzAffair“ das eröffnende „Praise The Lord“ genießen, gefolgt von „Gabrielas Song“ (aus dem Film „Wie im Himmel“) mit schönem Altsaxofon-Solo von Judith Fuldner. Es folgt das dramatische Werk „Hindenburg“ von Michael Geisler, das die Katastrophe des brennenden Luftschiffs hörbar macht, eindrucksvoll von den Blechbläsern umgesetzt (Trompeten-Solo: Peter Zimmermann).

Stimmung kommt auf mit dem Blasmusik-Schlager „My Dream“, einer Pop-Ballade von „Fegerländer“ mit Flügelhorn-Solo von Harald Schröder. Das Blasorchester glänzt mit dem Stück „Concerto D’Amore“, das Stilrichtungen aus drei Epochen vereint, und der Filmmusik „La Storia“, beides Kompositionen des niederländischen Musikers Jacob de Haan.

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A cappella eröffnet „JazzAffair“ mit „Take Me Home“, wundervoll harmonisch. Rhythmisch klatschend trifft in „Exsultate Cantamus Festivo“ von Jay Althouse Klassik auf Moderne, spannungsvoll am Klavier begleitet von Katharina Schuler.

Mit dem Song „Don’t Stop Me Now“ von Queen startet der Chor in den sehr „bewegten“ zweiten Teil seines Programms. Das Choreografie-Team rund um Melanie Hallebach ließ sich stimmige Bewegungen einfallen, die den gesanglichen Ausdruck verstärkten. Die Sonne geht auf bei „Fields of Gold“, einem Song von Sting, im Arrangement von Roger Emerson. Es solieren Melanie Hallebach (Sopran) und Bernd Künstler (Tenor). Leuchtende Stimmen erklingen auch bei „All of Me“ von John Legend, arrangiert von Mac Huff, mit Heiko Heck als Solist. Der Tenor begeistert auch im kurzem Solopart in „Shallow“ (aus dem Film „A Star is Born“), ihm gegenüber Altistin Annika Schreiber. Das berührende Duett gestalten die „mixed voices“ auf hohem Klangniveau.

A cappella zelebriert der Meisterchor mit „doo-doo-doo“-Klängen in „Let It Go“ und „Engel“ von Rammstein, begleitet von Beatbox-Einlagen und expressiven Armgesten. Das mitreißende Konzert mündet in Begeisterungsstürme.