Tage im Container sind gezählt

Platzt aus allen Nähten: die Grundschule in Bechtolsheim. Der Gemeinderat stimmte jetzt für einen Neubau. Foto: photoagentern/Axel Schmitz

Die Bechtolsheimer Grundschule platzt aus allen Nähten. Kinder werden in Containern unterrichtet. Jetzt stimmt der Ortsgemeindetat einem Schulneubau zu.

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BECHTOLSHEIM. Nun ist es also amtlich: Nach dem Okay aus dem Verbandsgemeinderat hat nun auch die Ortsgemeinde Bechtolsheim einstimmig grünes Licht für den Grundschulneubau gegeben. Damit sind die Tage des Notbehelfs mit Containern, in denen die Klassen der aus allen Nähten platzenden Schule unterrichtet wurden, gezählt. Doch auch wenn die Diskussionen, ob neu- oder angebaut wird, beendet sind, gibt es noch einiges zu klären, bis der Grundstein für die zweizügige Grundschule gelegt werden kann.

Zwei Optionen fasst die Ortsgemeinde ins Auge. Klar präferiert wird der Neubau auf dem Gelände nördlich der Dolgesheimer Straße gegenüber des Sportgeländes. Sollte es allerdings zu Problemen beim Grundstückserwerb kommen, dann will Ortsbürgermeister Harald Kemptner einen Plan B haben. Können die 1,77 Hektar Grund und Boden nicht erworben werden, dann wird der Rasenplatz des SV Bechtolsheim als Bauplatz herhalten. Ideal sei die zweite Variante natürlich nicht, betont der Ortschef.

Zwar habe der Sportverein bereits signalisiert, dass auf ihrem Grün gebaut werden könnte, aber einen Nachteil durch den Schulbau wollen die Fußballer natürlich auch nicht haben. Soll heißen: Wird das Spielfeld zum Bauplatz, muss ein neues Rasenfeld her. Eine Option, die zum einen ins Geld gehen würde und zum anderen bei der zeitlichen Abfolge die Planungen erschweren würde. Denn falls von der B-Variante Gebrauch gemacht werden müsste, solle der Spielbetrieb der Fußballer ungestört weiter gehen. Dass die Option dennoch ins Auge gefasst wird, lässt auf die Dringlichkeit neuer Räumlichkeiten schließen.

Seit Beginn des Schuljahres 2017/18 schon stehen hinter der Halle des Musikzugs der freiwilligen Feuerwehr Container, in denen die Grundschüler unterrichtet werden. Denn das rund 100 Jahre alte Hauptgebäude platzt aus allen Nähten. „Aus der einzügigen Grundschule entwickelte sich eine zweizügige“, sagt VG-Bürgermeister Steffen Unger. Und bei zweizügig werde es den Entwicklungsanalysen zufolge mindestens mittelfristig auch bleiben.

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Das sieht auch Ortschef Kemptner so. Auch weil immer wieder potenzielle Neubürger bei ihm die immer gleichen Fragen stellten: Gibt es einen Kindergarten? Gibt es eine Grundschule? Gibt es schnelles Internet? Könnten alle drei Fragen mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden, stehe Bechtolsheim als wachsender Gemeinde nichts mehr im Wege. Und noch ein Argument führt der Ortsbürgermeister ins Feld: Die aktuelle Grundschule sei immerhin 100 Jahre alt. „Alle 100 Jahre kann man auch mal eine neue Schule bauen“, findet Kemptner.

Zu den Kosten können zurzeit noch keine Angaben gemacht werden. Fest steht, dass die Gemeinde dem Landesschulgesetz nach dem Träger der Einrichtung, sprich der Verbandsgemeinde, das Baugelände kostenfrei zur Verfügung stellen muss. Hierzu muss für das ins Auge gefasste Gelände auch ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden. Währenddessen planen die Architekten bereits das Gebäude.

Aus gutem Grund, wie VG-Chef Steffen Unger erklärt. Zum einen gehe so keine Zeit verloren, und zum anderen habe es Vorteile, wenn der Schulträger schon genau wisse, was gebaut werde, bevor der Bebauungsplan feststehe.