Demonstration für mehr Ganztagsplätze in Simmertaler Kita
Von Klaus Pfrengle
Wenn alle an einem Strang ziehen, kann nur etwas Gutes dabei rauskommen: Eltern, Kita und Träger wollen ihrem Vorhaben, die Kita „Kunterbunt“ anzubauen, öffentlich Nachdruck verleihen. Eine Kundgebung soll helfen ... Foto: Klaus Pfrengle
( Foto: Klaus Pfrengle)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
SIMMERTAL - Lautstark für mehr Ganztagsplätze: Mit Transparenten, Schildern und vereinzelten Sprechchören haben am Mittwochnachmittag Eltern, Kinder und Erzieher für die Erweiterung der Kindertagesstätte „Kunterbunt“ geworben. Rund 150 Teilnehmer folgten dem Aufruf des Elternausschusses, Förderverein sowie den politischen Verantwortlichen und zogen trotz nasskalten Bedingungen mit Kind und Kegel vor die Kindertagesstätte.
Baukosten von 700 000 Euro erfordern externe Hilfe
Jeder hat den Anspruch auf einen Ganztagsplatz, so die Meinung der Organisatoren. Doch klaffen Anspruch und Wirklichkeit nicht selten auseinander. Denn gerade in der größten Ortsgemeinde unter dem Dach der Verbandsgemeinde Kirn-Land herrscht ein akutes Platzproblem für den momentanen Bedarf. Ein Ende der Misere ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Situation spitzt sich mehr und mehr zu, weil die Warteliste von Ganztagsplätzen in der für Familien attraktiven Ortsgemeinde immer länger wird.
Eine Erweiterung in Form eines Anbaus könnte schnelle Abhilfe schaffen. Die Pläne sind fertig und zusammen mit den Baukosten eingereicht. Der Wille, diese eins zu eins umzusetzen, ist seitens der Ortsgemeinde gegeben, nur fehlt der klammen Kommune das Geld, um die Baukosten von geschätzten 700 000 Euro alleine zu stemmen. Daher ist man für eine Umsetzung auf externe Zuschüsse angewiesen. Ersten eingegangenen Rückmeldungen nach seien die allerdings schwer zu bekommen, heißt es aus dem Umfeld des Elternausschusses. Fakt ist: In Mainz ist der bisherige Hilferuf (noch) nicht so angekommen wie erhofft. Nach Ansicht der Befürworter darf das Projekt jedoch nicht aus finanziellen Gründen scheitern. Um sich mehr Gehör zu verschaffen, wurde jetzt die überaus lebendige Kundgebung mit Reden, Schildern und Transparenten organisiert. Diese Veranstaltung diente einzig und allein dem Zweck, volle Aufmerksamkeit der Landesregierung und der Öffentlichkeit auf diese unbefriedigende Versorgungslücke zu lenken.
Etwa 15 Familien stehen derzeit auf der Warteliste
Etwa 15 Familien stehen derzeit auf der Warteliste für einen Ganztagsplatz. „Tendenz steigend“, erklärt Ortsbürgermeister Werner Speh. Ihn freut es besonders, dass für die Verwirklichung des zukunftsweisenden Projektes der gesamte Ortsgemeinderat sowie alle Bewohner an einem Strang ziehen. Er hofft auf einen schnellen Baubeginn. „Wir können das Projekt nicht auf die lange Bank schieben“, erklärt Speh.
„Wir fordern den Ausbau unserer Kita, weil wir die momentane Vergabe nach einem ins Leben gerufenen Kriterienkatalog nicht als geeignetes Instrument ansehen“, informiert Mitorganisatorin Sandra Weiss über Mikrofon. Dieses interne Ranking sei weder zeitgemäß noch zielführend. Ihr Appell: „Wir fordern Vereinbarkeit von Familie und Beruf! Wir fordern mehr Ganztagsplätze! Wir fordern einen Kindergarten-Anbau!“
Inwieweit der Weckruf bis nach Mainz dringen wird, bleibt abzuwarten. Rückenwind nahmen sie und ihre Mitstreiter von der Kundgebung auf jedem Fall mit nach Hause. Denn die Bewohner demonstrierten bei dieser Aktion nicht nur ihre uneingeschränkte Solidarität, vielmehr untermauerten sie lautstark ihre Unterstützung und Bereitschaft, die Kindertagesstätte zu erweitern und zukunftsfähig für kommende Generationen aufzustellen.