BARRIEREFREI
Der Ortsgemeinde Ockenheim werden Fördermittel von 4340 Euro für den barrierefreien Umbau zweier Bushaltestellen in der Mainzer Straße gewährt.
MAINZ-BINGEN - (pea). Anfang Februar hatte der Kreisausschuss darüber diskutiert, mit welchem Speichersystem sich die Verwaltung gegen einen Komplettausfall der EDV absichern soll. Zwei Modelle standen zur Auswahl. Variante 1 wäre ein sogenanntes „NetApp-Metrocluster“, das rund 850 000 Euro kosten würde, Variante 2 ein „Backupstorage“ für knapp 514 000 Euro. Während die Verwaltung selbst aus Kostengründen zunächst Variante 2 vorgeschlagen hatte, hatte der Ausschuss aus Gründen der Datensicherheit eher zu der teureren Version tendiert. Am Ende wurde das Thema vertagt, sodass es am Montag erneut auf der Tagesordnung stand. „Vollkasko oder Teilkasko“, lautete die Frage, die Landrätin Dorothea Schäfer an den Kreisausschuss stellte. Diesmal empfahl die Verwaltung das „Rundum-sorglos-Paket“.
Kritik der FWG an der Kehrtwende
„Für mich erschließt sich diese Kehrtwende nicht“, stellte Jutta Umsonst (FWG) im Hinblick darauf fest, dass die Verwaltung beim ersten Termin ja noch das günstigere Modell vorgeschlagen hatte. Ihr Fraktionskollege Erwin Malkmus hatte Zweifel, dass die „Vollkasko-Variante“ wirklich nötig ist: „Wir ziehen hier die Hose mit Gürtel und Hosenträgern an.“ Thomas Blechschmidt, Abteilungsleiter Finanzverwaltung und Datenverarbeitung, erläuterte die Vorteile des „NetApp-Metroclusters“ gegenüber der „Teilkasko-Variante“. „Das Metrocluster wäre in der Lage, bei einem absoluten Super-GAU sofort automatisch umzuschalten.“ Die Mitarbeiter könnten direkt ohne Datenverlust weiterarbeiten. Bei der günstigeren Variante bestünde das Risiko eines bis zu vierstündigen Datenverlusts. Außerdem müsste das System manuell umgeschaltet werden, was entsprechendes Spezialwissen erfordere.
Während sich die FWG bei der Abstimmung enthielt, votierten die übrigen Ausschussmitglieder für die „Vollkasko-Version“. Heinz-Peter Kissel (SPD) und Helga Lerch (FDP) räumten ein, die Problematik nicht in Gänze zu überschauen und verließen sich auf die Einschätzung der Verwaltung. Pia Schellhammer (Bündnis 90/Grüne) plädierte dafür, auf Nummer sicher zu gehen. „Das Risiko ist unkalkulierbar, auch was personenbezogene Daten anbelangt“, erklärte die Grüne und gab zu bedenken, man müsse auch gegenkalkulieren, was es bei Variante 2 an Zeit und Arbeit koste, das System wieder zum Laufen zu bringen.
Radverkehrskonzept einstimmig beschlossen
Einstimmig beschlossen wurde im Kreisausschuss das Radverkehrskonzept für den Landkreis Mainz-Bingen. Ziel ist es, ein Wegenetz zu entwickeln, das die Rahmenbedingungen für den Alltagsradverkehr verbessert. Als nächster Schritt ist eine Radwegeförderrichtlinie geplant, um Städte und Gemeinden beim Radwegebau zu unterstützen.
Bei vier Enthaltungen (FWG und Grüne) sprach sich der Ausschuss für eine Änderung der Jagdsteuersatzung aus. Demnach werden Jäger von der Steuer befreit, wenn sie im Gegenzug bestimmte Aufgaben übernehmen. Dazu zählen unter anderem die Aufnahme von Unfallwild sowie Maßnahmen zum Biotop- und Artenschutz. Ebenso wie zuvor der Jugendhilfeausschuss gab auch der Kreisausschuss grünes Licht für die Verankerung von Schulsozialarbeit an den Förderschulen im Kreis.